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Ausgiebig den Weg zum Klassenzimmer üben

Polizei und ADAC informierten in der Innenstadt Passanten zum bevorstehenden Schulanfang


Bielefeld (hz). »Die Schule wird beginnen« - unter diesem Motto informierten gestern die Verkehrssicherheitsberater von der Polizei und die Verkehrssicherheitsexperten vom ADAC an der Stresemannstraße zum Unterrichtsanfang in der kommenden Woche. Dabei appellierte Ralf Collatz vom ADAC vor allem an die Eltern der angehenden Erstklässler, den Schulweg immer wieder mit ihren Steppkes zu trainieren.
Selbst jetzt, fünf Tage vor der Einschulung der I-Dötze am kommenden Dienstag, sei es sinnvoll, die Strecke zum Klassenzimmer mit den Kleinen noch das eine oder andere Mal abzuschreiten. ADAC-Verkehrssicherheitsexperte Ralf Collatz: »Schulanfänger sind den schwierigen Situationen des Straßenverkehrs oft nicht gewachsen, sie sind schnell überfordert, leicht abzulenken und damit besonders gefährdet.«
Die meisten Unfälle auf dem Weg zur oder von der Schule passierten beim Überqueren der Fahrbahn. Zum einen fehle den Kindern aufgrund ihrer geringen Körpergröße der nötige Überblick, Steppkes unter zehn Jahren könnten oft noch nicht links von rechts unterscheiden und benötigten viel mehr Zeit, um in schwierigen Sitiuationen richtig reagieren zu können. »So sind vor allem die Autofahrer mit Schulbeginn in der kommenden Woche aufgefordert, auf den Straßen ganz besondere Vorsicht walten zu lassen«, bekräftigten gestern die Verkehrssicherheitsberater der Polizei, Dorothee Brockmeyer und Reinhard Zurheide.
ADAC-Experte Collatz empfiehlt allen Vätern und Müttern, jetzt kurz vor Schulanfang den Weg zum Unterricht unter realen Bedingungen, also zu den Schulwegzeiten am Morgen und am späten Vormittag, noch einmal besonders intensiv mit den angehenden Erstklässlern zu üben. Und Ralf Collatz hat noch einen weiteren wichtigen Tipp für alle Eltern: Er empfiehlt einen Rollentausch - die Kinder bringen Vater oder Mutter zur Schule und erklären auf dem Weg die Gefahrenstellen. Collatz: »Damit lässt sich für die Erwachsenen leicht erkennen, wo es beim Nachwuchs noch Schwachstellen auf dem Schulweg gibt.« Generell, so der Tipp vom ADAC-Experten, sei es besser, die Kinder zu Fuß zur Schule zu bringen als mit dem Auto. Denn: »Wer mit seinem Steppke das Überqueren der Straße unter realen Bedingungen übt, der beugt Unfällen vor.«
Und weil es bis zum Herbstbeginn in gut vier Wochen nicht mehr weit ist, gibt es von der Polizei noch ein paar Hinweise für die bevorstehende dunkle Jahreszeit: »Sicherheit ist Sichtbarkeit«, betont Polizeiobermeisterin Dorothee Brockmeyer. »Mit Reflektoren an den Jacken fällt man auf der Straße besser auf.« Auch helle oder neonfarbige Kleidung sei sinnvoll, ebenso helle Kappen, Mützen und reflektierende Schirme. Ältere Schüler, die mit dem Rad zur Schule kommen, sollten neben Beleuchtung und Katzenaugen am Drahtesel mit zusätzlichen Leuchtbändern an Armen und Beinen oder am Fahrradhelm auf sich aufmerksam machen.

Artikel vom 19.08.2005