19.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

35000 Arbeitsplätze gingen 2005 verloren

Metall- und Elektroindustrie im Abwärtstrend


Berlin (dpa). Der Stellenabbau in der Metall- und Elektroindustrie hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres beschleunigt. Ein Sprecher des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall bestätigte gestern einen Bericht der Zeitung »Die Welt« (Donnerstag), nach dem im ersten Halbjahr etwa 35000 Arbeitsplätze verloren gingen - mehr als im Gesamtjahr 2004 (33000).
Ende 2004 zählte die Branche 3,44 Millionen Beschäftigte. Seit dem Jahr 2001 sind damit schon mehr als 130000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Der Jobverlust beschränkte sich aber auf den Westen Deutschlands. In den neuen Bundesländern nahm die Zahl der Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie nach Angaben des Verbandes zwischen 1997 und 2004 von 260000 auf 322 000 zu.
Gründe für den beschleunigten Stellenabbau vermochte der Verband zunächst nicht zu nennen. Der Tarifabschluss des Jahres 2002 habe sicher zu einer erhöhten Rationalisierungsdruck in der Branche geführt, sagte der Sprecher. Der Pforzheimer Abschluss von 2004, der tarifliche Öffnungsklauseln ermöglichte, habe aber tausende Stellen gesichert. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche hatte 2001 mit 3,57 Millionen einen mehrjährigen Höchststand erreicht. Die Beschäftigtenzahl 2004 lag immer noch höher als 1997.
Anders als die Beschäftigung ist die Produktion nach Angaben des Verbandes nach einer Delle im vierten Quartal 2004 seit Jahresbeginn auf Erholungskurs. Das Vorjahresergebnis sei in der ersten Jahreshälfte 2005 um 4,5 Prozent übertroffen worden.

Artikel vom 19.08.2005