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Aus dem Gruselkabinett

»Süßer Sam« ist der hässlichste Hund der Welt

Zum Gruseln: der 14-jährige Hund »Sam«.
Santa Barbara (dpa). An die entsetzten Blicke von Passanten hat sich die kalifornische Hundebesitzerin Susie Lockheed längst gewöhnt. Auch die Frage »Was ist denn das?« nimmt die 53-jährige Kosmetikerin beim Gassigehen mit Sam keinem übel. »Ist das ein Außerirdischer oder ein Gürteltier, das seinen Panzer verloren hat?«, fragten Neugierige schon. Man glaubt es Frauchen aufs Wort, wenn sie stolz erzählt, dass Sam schon drei Mal hintereinander den jährlichen Wettbewerb als »hässlichster Hund der Welt« gewonnen hat. Der 14-jährige Rüde ist fast nackt, von einigen weiß-grauen Haarbüscheln auf dem zerknitterten Kopf abgesehen. Dafür ist seine faltige braune Haut von unzähligen Warzen, Leberflecken und Mitessern übersät.
Wenn Sam seine runzelige Schnauze aufreißt, kommt ein Vampir-artiges Gebiss zum Vorschein. Dazu hat er Augen aus dem Gruselkabinett: Das eine ist milchig weiß getrübt, das andere blutrot angelaufen. Sam ist blind. Am hässlichsten findet Susie seine Pfoten, die mit dicken Knoten und krummen Nägeln überwachsen sind.
»Doch Sam ist einfach das Süßeste, was es gibt«, versichert die Kosmetikerin. Sam schläft unter ihrer Bettdecke. Sam erhält Massagen, Küsschen und Pflegebäder. »Seine Haut ist sehr weich«, schwärmt Frauchen.
Seit kurzem hat er sogar eine Webseite (samugliestdog.com), die dem Ansturm von Sam-Fans aus aller Welt nicht immer gewachsen ist und häufig zusammenbricht. Auftritte in TV-Shows haben den Vierbeiner berühmt gemacht.
Sam's frühere Besitzerin, die in ihrer neuen Wohnung keine Hunde halten durfte, konnte Lockheed vor sechs Jahren von seinen versteckten Qualitäten überzeugen. Die Kosmetikerin hat es nie bereut. »Keiner meiner anderen Hunde liebt mich so wie Sam.«

Artikel vom 19.08.2005