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VfL gehen die Torhüter aus

Landesliga-Derby zum Auftakt: Jöllenbeck erwartet Aufsteiger Theesen

Von Frederic Gast
Bielefeld (WB). Die diesjährige Fußball-Landesliga startet aus Bielefelder Sicht mit einem richtigen Knaller. Der TuS Jöllenbeck erwartet bereits am heutigen Freitag (19 Uhr) Aufsteiger VfL Theesen zum Derby im Naturstadion.

Die Vorbereitungen der beiden Teams sind völlig unterschiedlich verlaufen. Während TuS-Coach Dirk Palmowski einen sehr zufriedenen Eindruck macht, war das Theesener Trainings-Programm alles andere als optimal zu nennen. Da beide Rasenplätze auf der Sportanlage in Theesen über den Zeitraum von fünf Wochen gesperrt waren, musste der VfL auf den kleinen Kunstrasentrainingsplatz ausweichen. Gerade einmal zwei Einheiten konnten unter regulären Bedingungen durchgeführt werden. Dementsprechend angefressen war Andreas Brandwein, der Woche für Woche von den Verantwortlichen vertröstet wurde: »Wir konnten nichts richtig einstudieren. Das hatte nichts mit einer ernsthaften Vorbereitung zu tun«. So erklären sich auch die durchwachsenen Testspielergebnisse fast von alleine. »Ich musste die Freundschaftsspiele dazu nutzen, die Jungs an das große Feld zu gewöhnen«, erzählt Brandwein.
Unter diesen Voraussetzungen fällt es dem neuen Theesener Coach schwer, sich für die Partie gegen Jöllenbeck auf eine Startformation festzulegen: »Es werden elf Akteure auflaufen, aber es ist nicht einfach zu entscheiden, wer diese sind«.
Vor allem auf der Torhüterposition steht der Trainer vor einem großen Problem. Alle drei Keeper des VfL sind angeschlagen: Arsen Verzilov - Neuzugang aus der eigenen A-Jugend - fällt mit einer Knieverletzung definitiv aus. Pascal Kuhlmann (Bänderverletzung) und Johannes Ludwig (Rückenprobleme) sind angeschlagen. Wer heute Abend zwischen den Pfosten steht, ist noch völlig offen. Von den Feldspielern werden vorraussichtlich Daniel Schmitz (Pferdekuss), Tim Niedermeier und Adam Franke (beide Bänderverletzung) nur zuschauen können.
Auch die Jöllenbecker werden vom Verletzungspech nicht ganz verschont. Dominik Moch und der aus Häger gewechselte Thomas Grewe sind erkältet. Hinter Flügelflitzer Piet Spilker (Prellung am Knöchel) und Stürmer Johannes Schäffer (Bänderdehnung) stehen ebenfalls Fragezeichen, und Tobi Demmer, der laut Palmowski sehr gut trainiert hat, klagt über Probleme im Knie. Dies ist besonders besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass Demmer in seiner jungen Laufbahn schon zwei Kreuzbandrisse zu überstehen hatte.
Aber der schwerwiegendste Ausfall wird wahrscheinlich der von Abwehrchef Marcus Patsch sein. Der 31-jährige Libero, der in der Vorsaison alle 30 Partien bestritten hat, laboriert an einer Adduktorenzerrung. Für ihn wird Sebastian Kurzawa die Rolle des Defensivorganisators übernehmen. Den Saisonauftakt will Palmowski unbedingt positiv gestalten: »Es ist wichtig, ein Erfolgserlebnis zu haben und nicht zu verlieren. Dann können wir am Samstag auch das 75-jährige Vereinsjubiläum etwas entspannter feiern«.

Artikel vom 19.08.2005