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Gefahren aus dem Internet

Schily kündigt Plan zum Schutz vor Computerattacken an


Berlin (dpa). Hinter den zunehmenden Attacken aus dem Internet auf Computer und Informationssysteme stehen nach Feststellung von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) immer häufiger Kriminelle. Schily beklagte gestern bei der Vorlage eines »Nationalen Plans zum Schutz der Informationsinfrastrukturen« ein oft fehlendes Sicherheitsbewusstsein. Die Zielrichtung der Attacken habe sich deutlich verändert »und zwar in eine gefährliche Richtung«. Es seien immer weniger die »Hacker«, die Anerkennung in der Szene suchten. »Heute sind Strukturen erkennbar, die durchaus der organisierten Kriminalität zuzuordnen sind.«
Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) soll ein Krisenreaktionszentrum eingerichtet werden, das in der Endphase 24 Stunden täglich arbeiten soll. Das BSI stellte in seinem ersten Bericht zur Sicherheit der Informationstechnologie eine zunehmende Gefährdung der nationalen Infrastrukturen fest. In der zweiten Hälfte 2004 seien weltweit 7360 neue Computerviren und -würmer registriert worden, 64 Prozent mehr als im ersten Halbjahr.« »Wir müssen uns auf Bedrohungen neuer Qualität und Quantität einrichten«, warnte Schily und betonte die strategische Abwehr. Dabei müsse man sich ausrichten auf mögliche Angriffe auf zentrale Netzinfrastrukturen und Internetknotenpunkte.
Schily wies der Industrie eine hohe Verantwortung zu. Mehr als zwei Drittel der kritischen Infrastruktur seien in privatwirtschaftlicher Hand. Dies betreffe Stromversorgung, Telekommunikation und den gesamten Geldverkehr. Die Bundesregierung erstelle mit Beteiligung der Betreiber einen »Umsetzungsplan KRITIS«.

Artikel vom 19.08.2005