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Katze erschossen aufgefunden

Familie Kersting aus Delbrück erstattet Anzeige gegen Unbekannt

Von Silvia Scheideler
Delbrück (WV). Stefanie und ihre Mutter Monika Kersting sind sauer, jemand hat ihre Hofkatze Mietze erschossen. »Mein Vater hat sie am Mittwoch tot auf der Wiese hinter dem Haus gefunden«, erzählt Stefanie Kersting. »Das war ein glatter Durchschuss«, ergänzt ihre Mutter. Die 22-Jährige hat am Donnerstag Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

»Dienstagabend gegen 21 Uhr hat mein Mann zwei Schüsse gehört. Gedacht haben wir uns da noch nichts, hier knallt's öfter, weil hier Jagdgebiet ist«, berichtet Monika Kersting. Morgens sei die Katze noch da gewesen. »Zum Fressen war Mietze abends nicht gekommen«, sagt die Delbrückerin. Bis auf die beiden Schüsse gibt es keine Hinweise auf den Täter. »Gesehen haben wir niemanden«, so Monika Kersting.
Dass ein Jäger Mietze mit einem anderen Tier verwechselt haben könnte, kann sich die Familie nicht vorstellen, den Mietze war bis auf ein paar schwarze Flecken weiß.
Stefanie Kersting will bald zurück auf den Hof ihrer Eltern ziehen. »Nach dem Vorfall habe ich aber Angst, dass meinen beiden Hunden etwas passieren könnte«, sagt die 22-Jährige.
Im vergangenen Sommer sind bereits drei Katzen vom Hof an der Laakestraße verschwunden. Monika Kersting: »Die haben wir aber nicht gefunden, obwohl wir gesucht haben. Und die können ja schließlich nicht einfach wegkommen.«
»Strafrechtlich gesehen handelt es sich bei dem Fall der erschossenen Katze um eine Sachbeschädigung«, so Polizeipressesprecher Michael Biermann. Dass eine Katze erschossen wird, komme laut Biermann äußerst selten vor.
Wilhelm Grolle, Leiter des Delbrücker Hegerings, betonte im Gespräch mit dem WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT, dass sich die Mitglieder des Hegerings an das Gesetz halten: »Befindet sich eine Katze 300 Meter vom Gebäude entfernt, darf sie geschossen werden.« Zwar reiße eine wildernde Katze kein Reh, aber sie könne trotzdem erheblichen Schaden zum Beispiel bei Junghasen oder Vögeln anrichten. »Es ist die Aufgabe des Jägers sein Wild zu schützen. Natürlich darf so ein Fall nicht direkt am Haus passieren, aber die Katze kann sich auch zum Haus zurück geschleppt haben«, gibt der Hegeringsleiter zu Bedenken. An einen Unfall glaubt Grolle nicht: »Ein Jäger muss sich sicher sein, auf was er schießt.«

Artikel vom 20.08.2005