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Seit 27 Jahren mobil für
Bielefelds »Rollifahrer«

Behinderten-Fahrdienst umrundet 250 Mal den Erdball


Bielefeld (WB/hz). Als der Dienstleister die Kundschaft um eine Bewertung bat, gaben Bielefelds Rollstuhlfahrer dem Behinderten-Fahrdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Note »sehr gut«. Das war im März 2001. Seitdem hat sich an der Meinung der Kunden offenbar nichts geändert. »Die Nachfrage ist manchmal größer als unsere Möglichkeiten«, so DRK-Geschäftsführer Michael Beimdiek. »Werbung haben wir eigentlich gar nicht nötig.«
Trotzdem war der BehindertenFahrdienst, den das Rote Kreuz im Auftrag der Stadt für Bielefelds etwa 2500 Rollifahrer mit vier kommunalen und acht eigenen Fahrzeugen durchführt, gestern Thema in der DRK-Zentrale an der August-Bebel-Straße. Seit September 1978 gibt es das Angebot - und in diesen 27 Jahren ist jetzt die Grenze von zehn Millionen gefahrenen Kilometern durchbrochen worden.
»Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist und nicht Bus und Bahn nutzen kann, wird von uns transportiert«, erklärt Beimdiek Sinn und Zweck des Fahrdienstes. Ob Schul- oder Arztbesuch - innerhalb der Bielefelder Stadtgrenzen und fünf Kilometer darüber hinaus ist das für den Fahrgast kostenlos. Geht es weiter weg, muss der Rollstuhlfahrer nach einer gestaffelten Entfernungstabelle einen Preis dafür zahlen.
1978 wurde mit einem Behelfsfahrzeug, einem umgebauten VW Bulli, begonnen. Die Fahrdienstleitung hatte damals Heinz Lessau, dem zwei Zivildienstleistende zur Seite standen. Ein Zivi der ersten Stunde, Manfred Klinnert, blieb der Einrichtung bis heute treu - er ist Koordinator des Fahrdienstes für Behinderte.
Aus den beiden Zivildienstleistenden und dem Fahrdienstleiter sind 35 Mitarbeiter geworden, die Fahrtwünsche entgegennehmen und Fahrten durchführen. Inzwischen sind 1107 Rollstuhlfahrer teilnahmeberechtigt, die pro Jahr mehr als 30 000 Fahrten machen.
Mittlerweile unterhält das DRK eine eigene Fahrdienst-Einsatzzentrale, die telefonisch unter 32 98 98 98 erreichbar ist. Auch über das Internet kann gebucht werden:
www.sozialedienste.drk.de

Artikel vom 18.08.2005