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Krieg und Frieden im Stadtbild

»Tag des offenen Denkmals« am 11. September mit Bielefelder Programm

Bielefeld (bp). »Krieg und Frieden« lautet das Thema des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am 11. September. Das Motto sei nicht nur gewählt worden, weil das Kriegsende in Deutschland 60 Jahre zurückliegt, sondern auch, so die veranstaltende Deutsche Stiftung Denkmalschutz, weil es viele Berührungspunkte mit zahlreichen Kulturdenkmalen hat, die am Tag des offenen Denkmals gezeigt würden.

So böten sich für den Denkmaltag Stadtführungen an, bei denen das Stadtbild von heute den Zerstörungen des Krieges gegenübergestellt werde. Bauwerke wie Burg, Stadtmauer und Bunker dienten alle dem Schutz vor feindlichen Angriffen - große Architekten ihrer Zeit hätten sich mit dem Bau ausgeklügelter Befestigungsanlagen beschäftigt. So wurde im Jahr 1556 der italienische Festungsbaumeister Alexander Pasqualini damit beauftragt, den Scherpentiner der Bielefelder Sparrenburg zu errichten.
Kirchenbauten, so die Stiftung, gälten zudem als architektonische Friedenssymbole der christlichen Welt. Im Mittelalter waren viele Kirchen außerdem Zufluchtsorte für die Landbevölkerung, wenn Gefahr drohte. Auch Friedhöfe ständen für viele als Sinnbilder für den ewigen Frieden.
Auch in Bielefeld sind die Kirchenführungen am Tag des offenen Denkmals auf das Thema »Krieg und Frieden« ausgerichtet.
Bislang bereits geplant:
Führungen durch die Süsterkirche werden am 11. September um 11.15 und um 15.30 Uhr angeboten. Um 18 Uhr ist dort ein Konzert des »Collegium Musicum« geplant. In der Zionskirche bietet Küster Gerhard Hornbruch Führungen ab 14.30 Uhr an, geöffnet ist die Kirche in Bethel von 11 bis 18 Uhr. Die Peter-und-Paulskirche in Heepen ist von 14 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet, Führungen beginnen um 14.30 und um 16 Uhr. Die Neustädter Marienkirche kann von 10 bis 19.30 Uhr besichtigt werden, Führungen sind zwischen 11.30 und 15 Uhr. Um 18 Uhr beginnt ein Benefizkonzert zu Gunsten der neuen Orgel, es spielen Thomas Meyer-Fiebig und Aya Yoshida. Die Neuapostolische Kirche an der Westerfeldstraße lädt von 11 bis 16 Uhr zu einem Besuch ein. Führungen gibt es nach Bedarf, eine Fotoausstellung ist geplant. Die Pfarrkirche Ubbedissen öffnet am 11. September von 11 bis 13 Uhr für Besucher.
Dr. Hans-Jörg Kühne bietet am Tag des offenen Denkmals um 15 Uhr eine alternative Führung »Krieg und Frieden« durch das Historische Museum an. Er erläutert anhand von Exponaten wie dem Modell der durch Bomben zerstörten Innenstadt oder dem »begehbaren« Luftbild, wie Bielefeld nach den Angriffen von 1944 ausgesehen hat. Kühne spricht über die Opfer unter der Zivilbevölkerung, über die Ziele der alliierten Bomberflotte und das kommunale Leben nach der Besetzung durch die US-Armee.
Der Umweltbetrieb lädt am 11. September zu einer Führung über den Johannisfriedhof ein. Treffpunkt ist die Kapelle um 10 Uhr. Der klassische Parkfriedhof wurde 1874 angelegt. Geprägt wird er von einer Vielzahl an künstlerisch und historisch wertvollen Grabmalen und Skulpturen.
Weitere Denkmal-Termine sind in Vorbereitung.
Jeweils mehrere tausend Menschen nahmen in den vergangenen Jahren die Angebote an den Tagen des offenen Denkmals wahr. Im letzten Jahr lautete das Schwerpunktthema »Wie läuft's?« (es ging um Wasser), 2003 hieß es »Geschichte hautnah: Wohnen im Baudenkmal«.

Artikel vom 18.08.2005