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Messner-Leiche entdeckt


Reinhold erkennt Überreste seines Bruders am Nanga Parbat


Islamabad (dpa). Gut 35 Jahre nach der Expedition zum Nanga Parbat im Himalaya sind nach Angaben von Reinhold Messner dort die Überreste seines Bruders gefunden worden. Günther Messner war 1970 von der Besteigung des Berges nicht zurückgekehrt. Er habe die Schuhe und das Jackett seines damals 23 Jahre alten Bruders wiedererkannt, sagte Messner. Der Südtiroler Extrembergsteiger hält sich zur Zeit in der Region auf. Der gefrorene Körper seines Bruders sei bereits vor Wochen von anderen Bergsteigern entdeckt worden, hieß es.
Um den Tod des Bruders war vor zwei Jahren ein heftiger Streit zwischen Messner und ehemaligen Bergkameraden entbrannt, der in mehreren Gerichtsverfahren mündete. Messner hatte die Kameraden beschuldigt, sie hätten seinen Bruder und ihn nicht gesucht, als die beiden nicht vom Gipfel des 8126 Meter hohen Berges zurückkamen. Die Kameraden warfen Messner ihrerseits vor, er habe den Nanga Parbat vermutlich aus Ehrgeiz überschreiten wollen und Günther allein auf der Aufstiegsroute in Richtung Lager zurückgeschickt.
Messner hingegen ist stets dabei geblieben, er sei zusammen mit dem Bruder auf der so genannten Diamir-Seite über eine bis dahin völlig unbekannte abgestiegen. Günther sei beim gemeinsamen Abstieg vermutlich von einer Eislawine erfasst worden, als er selbst den Weg ins Tal erkundete.

Artikel vom 18.08.2005