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Gleco geht
vor Gericht

Quoten für Pullover


Brüssel/Gelsenkirchen (dpa). Die Europäische Kommission will die Einfuhr-Quote für Pullover aus China nachbessern. Die Brüsseler Behörde reagierte damit gestern auf den Wunsch von Deutschland, Schweden, Dänemark und den Niederlanden nach einer flexibleren Handhabung der seit Juni geltenden Importbeschränkungen. »Wir haben die Erlaubnis der Mitgliedstaaten erhalten, über eine Verschiebung von Quoten von 2006 auf 2005 zu verhandeln«, sagte Kommissionssprecherin Antonia Mochan. Der Gelsenkirchener Modehersteller Gelco hat indes Verfassungsbeschwerde gegen die Einfuhr-Regeln eingereicht.
»Wir legen die Beschwerde stellvertretend für die ganze Branche ein. Wenn wir Erfolg haben, werden andere nachziehen«, sagte Gleco-Geschäftsführer Jürgen Richter. Auf dem Gleco-Gelände lagern 38 000 Pullover aus China im Verkaufswert von 2,5 Millionen Euro. Nach einem Bescheid des Hauptzollamtes Dortmund dürfen sie nicht weiterverkauft werden.
Im Streit um Einfuhren chinesischer Textilien hatten die EU und China vereinbart, die Importe von zehn verschiedenen Produktgruppen bis 2008 zu begrenzen. Der Handel klagt nun über Nachschubprobleme. Weil die Quoten bei Pullovern für 2005 bereits ausgeschöpft sind, will die EU deren Importe auf 2006 anrechnen. Betroffen ist unter anderem auch die Gerry Weber AG in Halle.

Artikel vom 17.08.2005