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Die Versöhnung der Ball-Könige

Pelé war Ehrengast in der ersten Fernseh-Show von Maradona


Buenos Aires (dpa). Zwei Weltmeister reichten sich die Hand: Nach Jahren der Fehde haben sich die beiden ehemaligen Fußballstars Diego Maradona und Pelé öffentlich versöhnt und wollen künftig »für die Menschen« zusammenarbeiten. Das versprachen sich der Argentinier und der Brasilianer im argentinischen Fernsehen. Maradona hatte Pelé in seiner ersten Fernsehshow »La noche del 10« (Die Nacht der 10, Maradonas frühere Trikotnummer) interviewt.
Die Sendung hieß »Der König in der Nacht Gottes« und reflektierte den ewigen Streit, den die Fans der beiden Spitzen-Sportler um die Frage führen, wer der beste Fußballer aller Zeiten ist.
Maradona hatte Pelé auf seine bekannt emotionale, oft etwas pompöse Art mit den Worten begrüßt: »Danke für diesen Augenblick, den Du den Argentiniern schenkst.« Pelé revanchierte sich damit, er sei »stolz«, in Maradonas Sendung auftreten zu dürfen. Maradona sei »ein Sieger, ein Beispiel«. Im Verlaufe des Interviews kamen aber auch Maradonas Drogenprobleme zur Sprache.
Doch Pelé ist in seinem privaten Umfeld ebenfalls davon nicht verschont geblieben. Sein Sohn Edinho sitzt wegen des Vorwurfs, mit Drogenbanden zu tun zu haben, in Brasilien im Gefängnis. Fast unter Tränen sagte Pelé: »Ich hoffe, mein Sohn wird die Kraft und die Standhaftigkeit besitzen, da wieder heraus zu kommen.«
Zum Schluss tauschten die beiden Sportidole unter brausendem Beifall die Trikots ihrer beiden Nationalteams und lieferten eine kleine Schauzugabe: Sie köpften sich minutenlang den Ball zu.

Artikel vom 17.08.2005