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Familien schneiden besser ab

Beim Umsatzplus vor börsennotierten Konzernen -Êgroße Loyalität


Hamburg (dpa). Mehr als 75 Prozent aller deutschen Firmen werden von Familien geführt. Nach Berechnungen des »Handelsblattes« schneiden sie besser als als börsennotierte Konzerne. 2004 steigerten die 50 größten Privatunternehmen in Europa ihren Umsatz um durchschnittlich 11,1 Prozent. Die 50 im Dow-Jones-Euro-Stoxx notierten Konzerne wuchsen nur um 4,5 Prozent.
Grund für den Erfolg der Familienunternehmen sei die grundsätzliche Übereinstimmung zwischen den persönlichen Zielen des Eigentümers und den Zielen der Firma. So sind im Durchschnitt 69 Prozent des Familienvermögens in der Firma investiert. Die Unternehmer führten eine weniger risikoreiche Strategie, weil sie selbst davon profitierten, sagt Peter-Thilo Hasler, Analyst der Hypo-Vereinsbank. Weil sie oft bereits als Kinder mit der Firma aufwüchsen, würden sie sich außerdem besser auf den jeweiligen Märkten auskennen. »Die Gründermanager können sich besser mit dem Unternehmen identifizieren als die Manager-Manager«, sagt Hasler. Auch die Loyalität der Gründerfamilie zur Firma ist höher. Knut Lange, Professor an der Privatuniversität Witten/Herdecke: »Manager werden für einen bestimmten Zeitraum für eine bestimmte Arbeit bezahlt. Sie können sich bei einem Konkurrenten bewerben. Das wäre in Familienunternehmen undenkbar.«

Artikel vom 17.08.2005