17.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Den Turbo zu spät angeworfen

Triathlon-DM: Bielefelder Quartett vom TSVE 1890 schlug sich wacker

Bielefeld (WB). Bei sehr guten Bedingungen fanden in Deutschlands heimlicher Bierhauptstadt Kulmbach die Deutschen Meisterschaften im Triathlon auf der Mitteldistanz statt. Vier Bielefelder Wettkämpfer vom TSVE 1890 waren dabei und kehrten jetzt mit achtbaren Platzierungen heim.

Manfred Westphal wurde in der Alterklasse 65 vierter, Jürgen Klitzke belegte in der AK 50 Platz 26, Helmut Dietz in der AK 45 Platz acht und Andreas Euscher in der gut besetzten AK 40 den sehr beachtlichen 11. Platz.
Besonders spannend verlief das Rennen in der AK 65. Hier galt Manfred Westphal als Vizemeister des Vorjahres als einer der Favoriten. Leider war das kühle Wetter zum Startbeginn nicht nach seinem Geschmack. So verließ er als Dritter seiner Altersklasse nach 2,2 km den 18 Grad kalten Badesee, fünf Minuten über seiner Vorjahreszeit.
Als es später wärmer wurde, kam Westphal auf der anspruchsvollen Radstrecke in Fahrt, konnte aber nicht verhindern, dass der Vorjahresmeister aus Erlangen nach 90 Kilometern mit sieben Minuten Vorsprung in der zweiten Wechselzone in der Mönchshof-Brauerei ankam.
Die Temperaturen stiegen weiter auf 25 Grad und »Manni« Westphal warf den Turbo an. In seiner Paradedisziplin erreichte er mit 1:49:34 Stunden für die 21,1 km die beste Laufzeit in seiner Altersgruppe. Er pulverisierte den Vorsprung seines Rivalen und lief sogar acht Minuten vor ihm über die Ziellinie! Leider reichte diese Energieleistung »nur« für den 4. Platz. Der ehemalige Polizist Westphal hatte auf der Strecke leider keine Informationen über die vor ihm liegenden Mitstreiter und seine Rückstände. Aufs »Stockerl« fehlten ihm so lediglich 82 Sekunden, zu Platz zwei nur 182 Sekunden!
Das kalte Wasser habe ihm auch auf dem Rad noch zugesetzt, versicherte Manfred Westphal, zeigte sich aber doch etwas enttäuscht nur Vierter geworden zu sein. Im nächsten Jahr will er wieder starten, wenn es das Wetter und seine Gesundheit erlauben. Es wäre dann seine zehnte Teilnahme in Kulmbach.
Jürgen Klitzke und Helmut Dietz bestritten jetzt in Kulmbach nach der Sprint-DM in Peine und der Langdistanz-DM in Roth bereits ihre dritte Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr. »Ich wollte das Triathlon Abzeichen in Gold«, sagte Jürgen Klitzke und freute sich, dass er es mit dem Kulmbacher Wettkampf geschafft hatte, auch wenn es nicht ganz so gut lief wie in Roth. »Ich bin halt wie ein Dieselmotor. Je länger die Strecke, desto besser.« so Jürgen Klitzke.
Für Helmut Dietz reichte seine Leistung für den 8. Platz in der AK 45. »Das Schwimmen im kühlen, kleinen Badesee mit den beiden Landgängen war nicht meine Welt«, gab er ehrlich zu. Dietz bevorzugt vielmehr das Schwimmen ohne nennenswerte Körperkontakte. Seine weitere Bilanz: »Auf dem Rad lief es dann ordentlich und am Laufen müssen wir für die Zukunft arbeiten«, sprach Helmut Dietz für das TSVE-Duo, das sich im nächsten Jahr auf weniger Wettkämpfe konzentrieren wird. »Wir haben das Lauftraining bewusst vernachlässigt, weil wir gesund über die lange Saison kommen wollten.«
Vierter im Bunde war Andreas Euscher, der sich kurz entschlossen am Vortag des Wettkampfes einschrieb und die Rennstrecke als Elfter in der mit fast 80 Athleten äußerst gut besetzten AK 40 beendete. Der Bielefelder, der z.Zt. für den LC Solbad Ravensberg startet, war nach eigenen Angaben nicht optimal vorbereitet und deshalb mit seiner Zeit und Platzierung sehr zufrieden. »Ich war zwar zwei Minuten über meiner Zeit vom Vorjahr, habe mich aber um sechs Plätze verbessert«, freute sich Euscher, der mit dem Wind auf der ruppigen Radstrecke und der kühlen Temperaturen zu Beginn der Veranstaltung offensichtlich sehr gut zurecht kam.
Die Bielefelder Ergebnisse: (Rang/AKSchwimmen/Radfahren/Laufen): Manfred Westphal, 4./AK65/50:01/3:56:16/1:49:34 Std.), Jürgen Klitzke, 26./AK50/41:43/3:16:04/1:50:55 Std.,Helmut Dietz, 8./AK45/39:45/2:54:22/1:50:01 Std., Andreas Euscher, LC Solbad Ravensberg, 11./AK40/35:00/2:44:00/1:37:19 Std.

Artikel vom 17.08.2005