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Auch Westernromantik gehört zum Programm des Araberfestes auf der Reitanlage im Thüler Feld.

Edle Araber
zeigen ihr
Temperament

Wüstenpferde bei St. Georg

Salzkotten (WV). Wie die Rose unter den Blumen oder der Diamant unter den Edelsteinen - so ist der Araber unter den Pferden: wunderschön und edel, sanftmütig und dabei temperamentvoll. Es sind die Träume aus 1001 Nacht, die Pferde Kara Ben Nemsis und die Schätze aus den Ställen der Sultane. Am 20. und 21. August sind diese edlen Tiere in Salzkotten zu bewundern. Der VZAP Zuchtbezirk Westfalen lädt zu einem Fest des Arabischen Pferdes auf die Anlage des Reitverein St. Georg (Thüler Feld 37) ein.

»Eine Handvoll Südwind« soll der Ursprung der legendären Wüstenpferde sein, die den stolzen Beduinen als schnelle, mutige und ausdauernde Kriegspferde dienten. Die harten Lebensbedingungen der Wüste und das enge Zusammenleben mit den Menschen prägten die Rasse des arabischen Pferdes, seine außergewöhnliche Leistungsfähigkeit und Härte machten sie berühmt. Abgesandte europäischer Königs- und Fürstenhäuser erwarben unter teils schwierigen Bedingungen »Trinker der Lüfte« wie arabische Dichter die edlen Pferde beschrieben, um die heimischen Pferderassen zu veredeln und sie in Reinzucht zu erhalten.
Auch im Pferdeland Westfalen sind arabische Pferde zuhause und spielten schon früh als Veredler eine wichtige Rolle in der Pferdezucht. Im Zuchtbezirk Westfalen sind zurzeit 42 Vollblut Araber Deckhengste gemeldet, von denen 17 prämiert oder sogar als Elitehengste ausgezeichnet sind. Dazu kommen jeweils ein Shagya Araber und ein Anglo Araber Hengst sowie drei gescheckte Arabische Halbbluthengste. Arabische Pferde westfälischer Züchter waren erfolgreich auf großen internationalen Schauen, beim Europa- und Weltchampionat. Das Pferd der Deutschen Meisterin im Distanzreiten 2002 (160 Kilometer an einem Tag) stammt aus einem westfälischen Stall.
In nach Alter und Rassegruppe unterteilten Schauklassen konkurrieren die Teilnehmer um Championatsehren. Als Neuheit für diese Art der Araberschau werden die exotischen Pferde dabei freilaufend den Richtern der European Arab Horse Show Comission präsentiert. So können sie ihre Eleganz und Bewegungen ungezwungen entfalten - eine Augenweide für Kenner und Liebhaber schöner Pferde. Die Sieger und Zweitplatzierten der Klassen, in denen die äußere Erscheinung und die Bewegungen der Pferde bewertet werden, bewerben sich um Fohlen-, Junioren- und Seniorenchampionate. Auf Platz eins bis drei ihrer Klasse platzierte Vollblutaraber qualifizieren sich für die Teilnahme an internationalen Schauen.
In insgesamt 18 Prüfungen messen sich Pferd und Reiter im Wettbewerb. Von der Führzügelklasse über eine Materialprüfung bis zur Dressurprüfung der Klasse L reicht das Angebot der klassischen Prüfungen, die am Samstag ab 10 Uhr auf dem Programm stehen. Ebenfalls am Samstag finden die Schauklassen für Shagya Araber, Anglo Araber und die teilweise gescheckten Arabischen Halbblüter statt. Der Sonntag bietet dann die interessante Mischung von Westernromantik und Wüstenflair: In zehn Prüfungen im Westernreiten wird um die Araber Trophy Germany 2005 geritten. Außerdem treten die Arabischen Vollblüter vom Fohlen bis zum Deckhengst im Schauring an.
Der Eintritt ist an beiden Veranstaltungstagen frei. Für das leibliche Wohl zu familienfreundlichen Preisen sorgen die Aktiven des Zuchtbezirks Westfalen. Aber Vorsicht: eine Infektion mit »Arabitis« (der Liebe zum Arabischen Pferd) ist in der Regel unheilbar...
www.arabische-pferde-in-westfalen.de

Artikel vom 17.08.2005