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Die Jugend feiert den Glauben

Eröffnung des Weltjugendtages mit Bundespräsident Horst Köhler

Köln (Reuters/dpa). Mit zeitgleichen Gottesdiensten in den Fußballstadien von Köln und Düsseldorf sowie auf der Bonner Hofgartenwiese hat gestern der katholische Weltjugendtag begonnen, zu dem morgen auch der deutsche Papst Benedikt XVI. kommen wird.
Feierte in Köln mit den Jugendlichen: Bundespräsident Horst Köhler. Foto: dpa

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner und Bundespräsident Horst Köhler hießen die Hunderttausende Gläubigen aus aller Welt willkommen. Beide erinnerten an die heiligen drei Könige, deren Gebeine im Kölner Dom aufbewahrt werden.
Die Gläubigen seien dem Ruf des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. und seines Nachfolgers Benedikt XVI. gefolgt wie vor 2000 Jahre die Könige dem Ruf nach Bethlehem. »Wie die heiligen drei Könige haben Sie sich auf den Weg gemacht«, sagte Köhler in Köln und rief die Jugendlichen aus aller Welt zum gemeinsamen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit auf. Morgen wird Papst Benedikt auf dem Weltjugendtag erwartet. Der viertägige Deutschland-Besuch ist die erste Auslandsreise von Joseph Ratzinger seit seiner Wahl zum Papst im April. »Nur gemeinsam können wir in unserer einen Welt Frieden schaffen und wahren, für Gerechtigkeit sorgen und unsere Umwelt schützen«, sagte Köhler in seinem Grußwort, das von frenetischem Beifall und einer minutenlangen La-Ola begleitet wurde.
Der Weltjugendtag biete allen die Möglichkeit, mehr Verständnis füreinander zu gewinnen und Freundschaften zu legen. Er hoffe, dass die Teilnehmer mit neuer Zuversicht in ihre Heimatländer zurückkehrten. Zum Weltjugendtag haben sich nach Angaben des Kölner Kardinals Meisner 405 000 Gläubige aus 193 Ländern als Dauerteilnehmer angemeldet. Höhepunkte sind am Samstag eine Nachtwache und ein Abschlussgottesdienst mit dem Papst am Sonntag auf dem Marienfeld vor den Toren Kölns. Dazu werden 800 000 Teilnehmer erwartet.
Bei den Eröffnungsgottesdiensten des Weltjugendtags haben die Bischöfe in ihren Predigten die Bedeutung des katholischen Glaubens betont. »Zu Jesus Christus gibt es keine Alternative«, sagte der Kölner Kardinal Joachim Meisner. Jugendbischof Franz-Josef Bode sagte in Bonn, ein »Netzwerk des Heils und des Friedens« sei wichtig. Die Zusammenkunft der Pilger aus aller Welt sei eine »Demonstration für den Glauben, für die Liebe und für Gott.« Niemand solle sich durch ein »Netzwerke des Hasses, der Gewalt, des Terrors, des Unheils« entmutigen lassen.
»Gott packt uns in der letzten Tiefe unseres Lebens, wenn er uns ruft«, sagte Kardinal Karl Lehmann. Zu diesem Ruf gehöre es auch, dass der Weg oft »zunächst in eine fremde und unbekannte Zukunft« führe, so wie viele Jugendtags-Pilger einen Weg in die Fremde auf sich genommen hätten. Sonderseite

Artikel vom 17.08.2005