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Fahndung nach Feuerteufel

Zwei weitere Brände:  Kleingartenhäuschen gehen in Flammen auf

Von Curd Paetzke (Text und Fotos)
Herford (HK). Ein Brandstifter verbreitet in Herford Angst und Schrecken. Zwei weitere Feuer, die diesmal auf der Anlage des Kleingartenvereins »Neustadt« an der Stuckenbergstraße von zwei Gartenlauben nur verkohlte Reste übrig ließen, dürften ebenfalls gelegt worden sein. Der Sachschaden beläuft sich auf mehr als 20 000 Euro.

»Eine solche Brandserie hat es in Herford noch nicht gegeben«, sagte stellvertretender Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier gestern. In der vergangenen Woche hatte der Feuerteufel an einem Fitness-Studio an der Eimterstraße und gleich zweimal an der Waltgeristraße zugeschlagen.
Das erste Feuer auf dem Kleingartengelände unterhalb des Erika-Friedhofes zerstörte am Montagabend gegen 22.45 Uhr das schmucke und erst vor einem Jahr erbaute Gartenhäuschen von Hans Barth und Monika Sonntag. Als die von Anwohnern alarmierte Besatzung der Feuerwache eintraf, stand die Holzhütte bereits in hellen Flammen, die meterhoch in den nächtlichen Himmel schossen. Unter der Einsatzleitung von Hauptbrandmeister Herbert Grieger gelang es der Feuerwehr aber, ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhäuschen von Günther Büthe zu verhindern. Allerdings wurden Teile des Daches und der Front beschädigt. Mit viel Liebe hatten Hans Barth (62) und Monika Sonntag ihr Domizil auf dem Kleingartenareal (27 Parzellen) eingerichtet. Doch der gesamte Hausrat wurde vernichtet - Küche, Möbel, Werkzeug, Gartenutensilien und Elektrogeräte verschmorten in der Gluthitze. Für die Feuerwehr gestalteten sich die Brandbekämpfung schwierig, weil die Wagen die schmalen Wege nicht befahren konnten. Die »Blauröcke« mussten eine 150 Meter lange Schlauchleitung zu ihren Löschfahrzeugen verlegen. »Am Wochenende war in unser Häuschen eingebrochen worden«, schildert der Eigentümer - und fragt sich, ob da möglicherweise ein Tatzusammenhang besteht. Der Dieb hatte einen Fernseher, ein Radio und eine Kiste Mineralwasser gestohlen.
Gegen 4.15 Uhr ging bei der Wache der zweite Alarm ein. Etwa 60 Meter vom ersten Brandort entfernt, wütete ein Feuer jetzt in der Laube von Roman Biclicki, die ebenfalls vollkommen zerstört wurde. Was geblieben ist, sind verkokelte Balken, die gespenstisch vor den dahinter liegenden Bäumen aufragen und vom Unheil der Nacht künden. »Einbrecher haben auf unserer Anlage schon des öfteren ihr Unwesen getrieben, aber gezündelt worden ist hier bisher noch nie«, sagt Vereinsvorsitzender Heinz Köhler. »Hoffentlich kriegen sie den Täter bald«, hofft Köhler.
Polizeipressesprecher Wolfgang Haase spricht nach Hinweisen von ersten Ermittlingsansätzen, die die Brände im Bereich Waltgeristraße betreffen. Es seien Spuren sichergestellt worden, die im Landeskriminalamt ausgewertet werden. Da die beiden Gartenlauben aber komplett abgebrannt sind, lasse sich hier die Ursache für das Feuer nur vermuten.

Artikel vom 17.08.2005