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»Ein Saunatag ist
wie ein Kurzurlaub«

Erholungseffekt ist in den Sommermonaten besonders groß

Die Sonne brennt vom Himmel, die Hitze macht schlapp. Was tun? »In die Sauna gehen«, rät der Finne. Und erfahrene Sauna-Fans wissen, dass noch etwas hinzukommt: Es gibt kaum etwas Schöneres, als nach der Saunawärme in brunnenkaltes Wasser zu tauchen. Dadurch wird der Körper erfrischt und die Psyche belebt.

Das ist Urlaub pur, und ganz nebenbei eine sinnvolle Investition in die Gesundheit. Besonders in den Sommermonaten gibt es in vielen öffentlichen Saunabädern attraktive Angebote. Spezielle Aufgüsse, lange Saunanächte, Grillfeste, Beachbars im Außenbereich oder Verlosungen und Rabattaktionen.
Die Sauna-Betreiber lassen sich einiges einfallen. »Wir haben unseren Gästen einmal als Sommer-Highlight ein indianisches Steinschwitzbad angeboten«, erinnert sich Christian Haage, Geschäftsführer der HolstenTherme in Kaltenkirchen. »Es wurden im Saunagarten zwei Zelte aufgebaut. Im ersten Zelt erfolgte in lockerer Runde die thematische Einstimmung, und im zweiten Zelt fand das eigentliche Steinschwitzbad, auch Inikagapi genannt, mit einem Wasser-Salbei-Aufguss auf die heißen Steine statt.« Die Gäste freuen sich über solche Aktionen und bleiben ihrer Sauna auch im Sommer treu.
Außerdem ist der Erholungseffekt der Sauna im Sommer sehr groß. Die Wärme ist angenehm trocken, weil die Luftfeuchtigkeit gering ist -ĂŠnicht zu vergleichen mit der drückenden Schwüle, die an manchen Sommertagen vorherrscht. Die Saunawärme bewirkt eine umfassende Entspannung der Muskulatur und beruhigt die Nerven wohltuend. Der Saunaschweiß kann auf der unbedeckten Haut frei verdunsten und den Körper kühlen.
Im Gegensatz dazu ist das Schwitzen an heißen Sommertagen auch mit leichter Bekleidung oft unangenehm, denn über der Haut hält sich eine dünne, mit Wasserdampf gesättigte Luftschicht, die zu einem lästigen Wärmestau führen kann.
Als besonders erfrischend empfinden es viele Saunagänger, nach dem Schwitzen in den kühlen Pool oder in ein Kaltwassertauchbecken zu steigen. Durch das Kontrasterlebnis wird der Kopf klar, und noch Stunden später fühlen sich viele Saunagäste wie neu geboren. »Der Erholungseffekt eines Saunatages ist mit einem Kurzurlaub vergleichbar«, sagt Rolf-Andreas Pieper, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes in Bielefeld. Umfragen des Verbandes zeigen, dass 79 Prozent der regelmäßigen Saunagänger während des ganzen Jahres in die Sauna gehen, auch im Sommer. Ihre Hauptmotive: körperliche Erholung, psychische Entspannung, Erkältungsvorbeugung und geselliger Badespaß.
Der positive Gesundheitseffekt der Sauna beruht vor allem auf dem Wechselspiel von Wärme und Kälte. In der Wärme werden die Blutgefäße weit gestellt, bei den Kaltwasseranwendungen ziehen sie sich wieder zusammen. Der ganze Körper wird besser durchblutet. »Verbesserte Durchblutung bedeutet verbesserte Abwehr, da krankmachende Viren oder Bakterien an der Schleimhaut des Nasen-Rachen-Raumes schneller und intensiver mit Blutzellen des Immunsystems Kontakt gewinnen«, erläutert Dr. Rainer Brenke, Chefarzt der Akut-Abteilung Naturheilverfahren der Hufeland-Klinik Bad Ems. Durch die Temperaturveränderungen beim Saunabaden lernt der Körper, sich verschiedenen Wetterlagen gut anzupassen. Menschen, die regelmäßig saunabaden, vertragen daher die Sommerhitze besser, weil sie an die Wärme gewöhnt sind. Man fühlt sich dann einfach wohler - trotz hoher Temperaturen.
www.sauna-bund.de

Artikel vom 02.09.2005