17.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Ikea und der deutsche Möbelhandel

Immer wieder der Elchtest


Streikst du noch - oder verkaufst du schon?
Während die Portas, Finkes, Zurbrüggens & Co. mit den Gewerkschaftlern von Ver.di wahlweise um einen Tarifvertrag oder um betriebliche Bündnisse für Beschäftigung streiten, gefällt es dem unmöglichen Möbelhaus aus Schweden, die Branche mit Meldungen über zweistellige Umsatzzuwächse in Deutschland zu ärgern. Und »schlimmer« noch: Ikea kündigt für den Herbst neue Preissenkungen an. Als steckten die Renditen im Möbelhandel nicht jetzt schon tief im Keller . . . !
Seit Jahrzehnten müssen sich deutsche Möbelhäuser dem Elchtest stellen. Viele scheitern. Dabei haben sie manche positive Idee schon von Ikea abgeschaut: die Bedeutung der Randsortimente, Restaurant, Kinderstube, ausreichend Parkplätze . . .
Ikea ist ein Mysterium. Menschen mit zwei linken Händen schätzen sich glücklich, wenn sie ihr BillyĂŠproblemfrei zusammengeschraubt haben. Lieferzeiten, die den Kunden bei der deutschen Konkurrenz die Zornesröte ins Gesicht treiben, werden bei Ikea klaglos hingenommen.
Ikea hat eben das Image, jung, Spaß bringend und preiswert zu sein. Heute schon den Elch geknutscht? Ikea macht's möglich. Bernhard Hertlein

Artikel vom 17.08.2005