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Die Lage in Mullaittivu
ist bislang ungeklärt

Nach Attentat in Sri Lanka keine aktuellen Informationen

Bielefeld (bp). »Wir haben keine aktuellen Informationen, wie die Lage vor Ort ist,« sagt Volker Fliege, Beauftragter der Stadt für die Spenden, die auf dem Konto »Bielefeld hilft« zu Gunsten der Flutopfer in der Region Mullaittivu im Nordosten Sri Lankas eingegangen sind.
Nach dem Anschlag auf Sri Lankas Außenminister Lakshman Kadirgamar droht dem Inselstaat ein Rückfall in den Bürgerkrieg. In Sri Lanka wurde der Ausnahmezustand verhängt, Regierung und Polizei bezichtigen die Tamilen-Rebellen der Tat (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Fliege geht davon aus, dass Welthungerhilfe und Kommunale Servicestelle, Kooperationspartner der Stadt bei »Bielefeld hilft«, in den nächsten Tagen »die Lage sondieren«. Mullaittivu liegt in einem Teil des Inselstaates, der von den Tamilen-Rebellen kontrolliert wird.
Auf dem Spendenkonto von »Bielefeld hilft« liegen noch unangetastet inzwischen 395 000 Euro, mit denen den Opfern des Tsunami vom 26. Dezember 2004 langfristig geholfen werden soll. Fliege: »Einen konkreten Baubeginn gibt es bislang nicht.« So wurden der Wiederaufbau von 25 Privathäusern inklusive Wasser- und Stromversorgung, der Aufbau eines Gemeindehauses und einer Vorschule in Silavatai (bei Mullaittivu) bislang noch nicht in Angriff genommen. Allerdings sei, so Fliege, zumindest die Projektvereinbarung mit der Welthungerhilfe unter Dach und Fach.
Auch der Wiederaufbau einer Schule in Mullaittivu habe bislang noch keine konkreten Formen angenommen. Immerhin liege für das Projekt eine Vereinbarung mit der Sri Lankischen Regierung vor. Jetzt müssten noch »letzte Hemmnisse« aus dem Weg geräumt werden, damit die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) den Vertrag unterzeichnen könne.
Volker Fliege geht davon aus, dass die Lage in Sri Lanka die Wiederaufbau-Bemühungen nicht einschränkt. Am 23. August wird der »Runde Tisch«, der sich mit Beginn der Spendenaktion in Bielefeld gebildet hat, aus »erster Hand« informiert: Zwei Mitarbeiter der Welthungerhilfe, die auf Sri Lanka tätig sind, geben einen aktuellen Sachstandsbericht.

Artikel vom 16.08.2005