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Das Mosern
von Makaay

Kein Tor gegen Kahn


Rotterdam (WB/fwk). Zumindest kam es nicht dazu, seinem Klubkollegen den Abend zu vermiesen. Roy Makaay, Stürmer der Niederlande und des FC Bayern, berichtete, was ihm Oliver Kahn, Torwart der Deutschen und des FC Bayern, vor dem Spiel ans Herz gelegt hatte: »Alles darf passieren. Nur nicht, dass du ein Tor gegen mich machst.« Makaay hielt sich daran. Allerdings befolgte er die Aufforderung nur widerwillig.
In Wahrheit hätte der untröstliche Torjäger nichts lieber getan, als Kahn zu überwinden. Nicht, um ihn zu schädigen, sondern um sich selbst zu bevorteilen: »Ich habe nicht viele Chancen in der Nationalmannschaft. Also muss ich die wenigen nutzen.« Die Gelegenheit kam nach der Pause, als Manchesters Ruud van Nistelrooy durch den Münchner Makaay ersetzt wurde. Der hatte von der Bank aus genau gesehen, »wie Ruud in der ersten Halbzeit eine Riesenchance ausließ« und wollte es besser machen. Im Duell um den Stammplatz im niederländischen Sturmzentrum zählt jeder Treffer.
Dann kam der Moment, in dem sich Makaay davon stahl und nur noch von Arjen Robben hätte bedient werden müssen. Doch der herausragende Solist verweigerte dem Mitspieler die Zulieferung. Makaay moserte: »Da hat er keine Übersicht bewiesen und einen Fehler gemacht. Ich bin sehr ärgerlich.« Nachvollziehbar - denn eine Chance, die er nicht hat, kann auch ein Makaay nicht nutzen.

Artikel vom 19.08.2005