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Traum von der
Reitschule droht
zu »zerplatzen«

Mareike Bloch sucht neues Domizil

Von Gerhard Hülsegge (Text)
und Bernhard Pierel (Foto)
Schröttinghausen/Diebrock (WB). Das Glück dieser Erde... - lag für Mareike Bloch (24) nur knapp ein Jahr auf dem Rücken der Pferde. Jetzt muss die Bielefelderin und Ich-AG-Betreiberin ihren Ponyhof in Herford-Diebrock wahrscheinlich schließen.

Gurnd: Differenzen mit der Verpächterin. Findet Mareike Bloch bis zum 31. August kein neues Domizil für ihre fünf verbliebenen Ponys, stehen diese buchstäblich auf der Straße. »Ich suche dringend ein bis zwei Hektar Wiesengelände, mit Unterstand, einer alten Scheune oder einem Stall«, so die gelernte Pferdewirtin zum WESTFALEN-BLATT. Noch im Oktober vergangenen Jahres schienen die Aussichten für die Geschäftsidee, besonders jungen Kindern über deren Eltern die Möglichkeit des Reitens zu bieten, grandios. »Mareikes Reitschule« ging prächtig an den Start (wir berichteten). Inzwischen hat sich Mareike Bloch nicht nur von Ehemann Matthias, mit dem sie unter anderem einen ehemaligen Hühnerstall zum Reiterstübchen ausgebaut hat, getrennt. Auch drei der acht Pferde hat sie bereits verkauft. Der Traum, den Wunschberuf selbstständig ausüben zu können, droht nun wie eine Seifenblase zu zerplatzen.
»Ich habe schon 20 Leute gefragt, ob sie eine neue Bleibe für mein Unternehmen haben«, erzählt die junge Frau, die inzwischen wieder bei ihren Eltern lebt. »Entweder ist aber zu wenig Platz vorhanden oder die Leute wollen keinen Schulbetrieb auf ihrem Hof. Denn Kinder machen Lärm.« Resthöfe im Raum Bielefeld-Herford oder andere Anwesen wären ideal für eine Fortsetzung der Reitschule. Letzteres wünschen sich nicht zuletzt auch die Eltern der mehr als 40 Reitschülerinnen und -schüler von Mareike Bloch. »Reitunterricht beginnt nämlich in der Regel erst mit elf oder zwölf Jahren«, so die Jungunternehmerin über die von ihr entdeckte Marktlücke. Bei ihr können schon Vierjährige das Pferd »erleben«.
Anmeldungen auch für Kindergeburtstage mit Ponyreiten und Kutschfahrten können zurzeit aber nicht mehr angenommen werden. Die Shetlands, Welshs und Westfalen vertreiben sich mit Grasen auf der vier Hektar großen Weide die Zeit. Ob sie in zweieinhalb Wochen eine neue Bleibe finden, ist die große Frage. Wer über Alternativ-Standorte für eine Reitschule verfügt und Mareike Bloch helfen möchte, kann sich kurzfristig unter Tel. 0176-23418237 melden.

Artikel vom 16.08.2005