16.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kopf runter - »Hüpker«
gaben sich zu früh auf

Oberliga: Aufwärtstrend bei Arminias Amateuren

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Zwei Spiele gespielt und die beiden Bielefelder Oberligisten VfB Fichte und Arminia II warten noch immer auf das erste Erfolgserlebnis. Während der DSC schon am Freitag mit dem 1:1 in Lippstadt den ersten Punkt kassierte, unterlagen die »Hüpker« am Sonntag auf der Rußheide dem FC Schalke 04 II mit 0:4.

Er habe in der Nacht danach ganz schlecht geschlafen, versicherte VfB-Trainer Holger Wortmann und räumte ein: »Mit solchen Niederlagen kann ich ganz schlecht umgehen.« Gemeinsam mit seinem »Co« Sven Moning hatte Wortmann lange gegrübelt, wie es zu diesem unerklärlichen Leistungsabfall im zweiten Spielabschnitt kommen konnte. Ihre Vermutung: »Als Thorsten Meier aus aussichtsreicher Position vorbei schoss, ging bei allen Spielern der Kopf runter. Wohl in der Annahme, heute treffen wir sowieso nichts. Die gesamte Mannschaft fiel in ein Loch.«
Trotz des frühen und völlig unnötigen Gegentores in der 2. Minute rappelten sich die Platzherren zunächst auf und erspielten sich auch einige sehr gute Chancen. Die klarste vergab Rafael Arlet vom Elfmeterpunkt. Wenig später wechselte ihn Wortmann aus. »Das hatte nichts mit dem vergebenen Elfer zu tun«, erklärte der Coach, sondern zeigte sich schlichtweg mit der Leistung des Neuzugangs aus Rhynern unzufrieden. »Er behauptete kaum einen Ball, spielte zudem viele Fehlpässe.« Arlet reagierte ausgesprochen sauer, fügte sich aber in sein Schicksal.
In der Tat hatten die Routiniers in Rot-Weiß nicht ihren besten Tag erwischt. Das galt auch für Abwehrchef Güven Aydin. Völlig unnötig sprang er beim Luftkampf dem Schalker Profi Cziommer in den Rücken und brachte ihn im Strafraum zu Fall. Er habe den Gegner überhaupt nicht gesehen, sagte Aydin. Der fällige Elfmeter war ein weiterer Knackpunkt in dem Spiel. Dass die »Hüpker« letztlich mit 0:4 verloren, hatte auch mit Einwechselspieler Marc Smith zu tun. Schon beim ersten Sprint zog er sich eine Zerrung zu, konnte aber nicht wieder aus dem Spiel genommen werden, weil das Wechselkontingent schon erschöpft war. Holger Wortmann vermutete: »Marc hatte sich nicht richtig aufgewärmt. Darüber wird noch zu reden sein.«
Der 1:2-Niederlage in Emsdetten ließ Arminias »Zwote« jetzt in Lippstadt ein 1:1 folgen. »Ein Aufwärtstrend war erkennbar«, bemerkten die beiden Trainer Igor Lazic und Michael Piwowarski und beanstandeten das alte Manko: »Trotz vieler und guter Möglichkeiten treffen wir die Kiste nicht.« Die Treffsicherheit soll jetzt im Training verstärkt erarbeitet werden. »Wir werden darauf achten, dass die Jungs auch in den Spielformen den Abschluss ernster nehmen.« Unterbinden wollen die beiden Coaches auch die vielen Rückpässe zum Torwart. »Unser Spiel ist nach vorne ausgerichtet. Alles andere kostet Zeit und stärkt den Gegner«, lautet ihre Philosophie vom modernen Fußball. Sonntag kommt Borussia Dortmund II ins Brackweder Stadion.

Artikel vom 16.08.2005