Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die sich nicht - oder jedenfalls nicht sofort - erklären lassen. Auf fatale Weise unterstreicht die mysteriöse Flugzeugkatastrophe von Athen diese Weisheit. Schlimm wäre es, wenn die einfachste aller Erklärungen letztlich greifen würde - nämlich die mehrfach geäußerte Befürchtung, dass just jenes Flugzeug bereits seit Monaten unter einer Fehlfunktion oder Ausfällen der Klima- und Sauerstoffanlage litt, diese aber nie richtig abgestellt wurden. Fast noch schlimmer allerdings wäre es, wenn bislang unbekannte technische Ursachen das Verhängnis auslösten. Millionen von Menschen sind jährlich mit baugleichen und ähnlichen Maschinen weltweit unterwegs. Kann man da noch mit gutem Gefühl einsteigen? Bisher nichts als Mutmaßungen! Und so lässt sich auch der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Markus Kirschneck, von nichts und niemandem dazu hinreißen, einen möglichen Absturzgrund zu nennen, bevor nicht alle Flug- und Stimmrecorder ausgewertet, alle Ermittlungen am Boden abgeschlossen sind. Ein Ausfall des Drucksystems allein, so sagt er, könne niemals Grund für das hochdramatische Geschehen gewesen sein. Das sei eine jederzeit beherrschbare und mindestens alljährlich geübte Standardsituation. Hoffen wir, dass er recht hat - und auf möglichst schnelle Aufklärung der wirklichen Unglücksursachen. Ingo Steinsdörfer
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