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Dutzende Tote bei Anschlagserie

Vier Verdächtige festgenommen

Bagdad (dpa). Extremisten haben gestern in Bagdad mit einer koordinierten Anschlagserie Dutzende von irakischen Zivilisten getötet. Polizisten und Augenzeugen vor Ort sprachen von etwa 60 Toten und 75 Verletzten.Gestern in Bagdad: Ein verzweifelter Mann vor den Trümmern seines Hauses.

Das staatliche Fernsehen berichtete, 44 Menschen seien getötet, 115 verletzt worden. Vier Verdächtige seien festgenommen worden. Sie hätten Fernzünder bei sich getragen.
Die erste Autobombe explodierte morgens im Stadtteil Al-Nahda an einem Bahnhof für Busse und Sammeltaxis. Zehn Minuten später zündete der zweite Attentäter seinen ebenfalls in einem Fahrzeug versteckten Sprengsatz in unmittelbarer Umgebung der ersten Explosion.
Die Autobombe des dritten Täters explodierte nach einer weiteren halben Stunde vor dem Al-Kindi-Krankenhaus, als Helfer gerade dabei waren, die Opfer der ersten beiden Anschläge dorthin zu bringen.
Regierungssprecher Leith Kibba erklärte, Ziel der Täter sei es offensichtlich, die Regierung zu stürzen, indem sie Gewalt und Chaos verbreiteten.
Ein Sprecher der irakischen Armee berichtete unterdessen, Extremisten hätten sechs Soldaten einer Einheit, die zur Bewachung der Ölanlagen abgestellt worden sei, erschossen. Sie eröffneten in einem Dorf in der Nähe von Kirkuk das Feuer auf das Fahrzeug der Soldaten.
Das irakische Verteidigungsministerium erklärte unterdessen, Soldaten hätten in den vergangenen Tagen in Bagdad und drei anderen Städten insgesamt 18 mutmaßliche Aufständische festgenommen, darunter auch einen früheren Sekretär des von US-Truppen getöteten Saddam-Sohnes Udai. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 18.08.2005