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Silberstreif am Horizont

Petitionsausschuss nimmt Stellung im Fall Adamjan

Von Meike Oblau
Kreis Gütersloh (WB). Es gibt wieder Hoffnung für die von Abschiebung bedrohte Familie Adamjan aus Rietberg: Die Sitzung des Petitionsausschusses habe gestern im Gütersloher Kreishaus in konstruktiver Atmosphäre stattgefunden, schilderte Heinz Toppmöller. Wenn es gelingt, Neli Adamjan eine Arbeitserlaubnis zu besorgen, scheint sichergestellt, dass die Familie zumindest so lange bleiben darf, wie die Kinder noch die Schule besuchen.

Heinz Toppmöller, ehemaliger Pfarrgemeinderats-Vorsitzender der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Baptist, unterstützte Neli Adamjan gestern gemeinsam mit Andrea Melzer und Brigitte Gehle aus der Schulpflegschaft der Michaelisschule bei der Befragung durch den Petitionsausschuss. Mit dabei waren auch Mitglieder des Kreisordnungsamtes, des Ausländeramtes sowie des Rietberger Sozialamtes. »Ob die Familie bleiben darf, hängt jetzt davon ob, ob Neli Adamjan eine Arbeitserlaubnis bekommt«, erklärte Heinz Toppmöller. Wie berichtet soll die Rietberger Familie, die seit Jahren in der Emsstadt von Sozialhilfe lebt, abgeschoben werden. Weil die Zwillinge von Neli Adamjan, Agnes und Adrine, schwerst- und mehrfachbehindert sind und es in ihrer Heimat Armenien keine adäquate Förderung und medizinische Betreuung für sie gibt, hoffen die Unterstützer der Familie auf Gnade von Landrat Sven-Georg Adenauer. »Wir müssen nun dem Ausländeramt nachweisen, dass die Familie Adamjan unabhängig von der Sozialhilfe hier leben kann. Entweder müssen wir also eine Arbeitserlaubnis vorweisen oder belegen, wie die Familie ihr Leben finanzieren kann, wenn die Arbeitserlaubnis nicht erteilt wird«, erläuterte Heinz Toppmöller. Um das zu klären, sei der Familie eine gewisse Frist gesetzt worden, zu der sich Toppmöller öffentlich aber nicht äußern wollte. »Können wir die Arbeitserlaubnis beschaffen, bekäme die Familie Adamjan zumindest so lange eine Aufenthaltserlaubnis, wie Agnes und Adrine noch schulpflichtig sind. Das sind noch fünf Jahre«, so Toppmöller. Neli Adamjan hat das Angebot, als Integrationshelferin an der neuen Förderschule in Rietberg zu arbeiten - die Schule, die eigentlich auch Agnes und Adrine ab kommender Woche besuchen sollen.

Artikel vom 17.08.2005