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Warme Sachen
als Geschenk

Altenbekener reisen Gästen nach

Altenbeken (bel/ko). Mit etwas Wehmut wurden sie gestern verabschiedet - doch bereits am kommenden Freitag reisen 15 Altenbekener nach: Beim Weltjugendtag gibt es ein Wiedersehen mit den 43 Gästen aus Venezuela, Paraguay und Tansania. Die kleinste Gemeinde im Kreis Paderborn hatte eine stattliche Zahl an Gästen zu versorgen, viel Improvisaton war gefragt.

»Bis zuletzt wußten wir gar nicht, wie viele eigentlich kommen«, so Gemeindereferent Bernhard Goesmann. Doch die drei Ortsteile hatten genug Reserve: Immerhin hatte man im Vorfeld Unterkunft für 180 Gäste aus aller Welt angeboten und kurzfristig mussten die Altenbekener auch Gäste für Bad Driburg und Sande »auffangen«.
Die Besucher aus Paraguay hatten die längsten Anreise: Seit Juli waren sie über Rom, die Schweiz und Paris unterwegs, bis sie schließlich über Düsseldorf nach Altenbeken kamen. Doch das schnelle Improvisieren nach der Ankunft wurde gemeinstert, ebenso wie die zahlreichen Projekte vor Ort mit den Gästen im Alter von 16 bis 30 Jahren: Im Schulgarten in Buke wurde ein »grünes Klassenzimmer« angelegt, im Kindergarten in Schwaney ein Pfad der Sinne, an dessen Ende sich alle Beteiligten mit einem Handabdruck in Beton verewigen konnten, im Driburger Grund wurde ein bunter Nachmittag mit den Senioren des Altenheimes veranstaltet, in Schwaney ein Kreuz restauriert und mit Hilfe der Wehr aufgerichtet.
Am symbolträchtigsten war jedoch der Bau des großen Holzkreuzes aus Eichenholz zur Erinnerung an die Begegnung zum Weltjugendtag, dass feierlich bei der Eggelandhalle am Samstagabend, musikalisch untermalt von den Gardegrenadieren Altenbeken, aufgestellt und vor 300 Besuchern gesegnet wurde. Gemeindereferent Goesmann unterstrich dabei, dass die Gäste keine Fremden, sondern Schwestern und Brüder seien, mit der gleichen Hoffnung und dem gleichen Glauben.
Angesichts der derzeitgen Wetterlage in Deutschland inspizierten viele Familien am Wochenende ihre Kleiderschränke und statteten die Jugendlichen noch mit warmer Kleidung für die kommenden Tage aus. Zahlreiche E-mail-Adressen wurden ausgetauscht, die ersten Einladungen nach Venezuela und Paraguay ausgesprochen.
Die erste Begegnung mit Jugendlichen aus aller Welt hat aber auch in einigen Köpfen der Altenbekener einen heimlichen Wunsch hinterlassen: Die Reise zum nächsten Weltjugendtag in Australien in drei Jahren selbst anzutreten. »Da treffen wir uns wieder« sagten einige Gastgeber und Gäste.

Artikel vom 16.08.2005