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Plädoyer für frühe
musische Erziehung

Ruhrgebiet soll Modellregion werden

Essen (dpa). Das Ruhrgebiet soll nach den Vorstellungen des Intendanten des Klavier-Festivals Ruhr, Prof. Franz Xaver Ohnesorg, Modellregion für die musische Erziehung von Kindern und Jugendlichen werden.

Mit dem Potenzial seiner sechs Millionen Einwohner habe der Ballungsraum »die einmalige Chance, ein europaweiter Modellfall« zu sein, wenn es um die künstlerische und musikalische Bildung gehe, sagte Ohnesorg am Wochenende.
Insbesondere die Möglichkeiten der Ganztagsschule müssten zu einer »breit angelegten Initiative« genutzt werden, Künstler aller Sparten an die Schulen zu holen. Die Begegnung mit Künstlern an Schulen sollte auf Dauer »der Normalfall und nicht die Ausnahme sein«, plädierte Ohnesorg: »Es geht nichts über die Aura eines Künstlers, der authentisch ist und mit seiner ganzen Existenz für seine Arbeit steht.«
Unwiderlegbar seien wissenschaftliche Erkenntnisse, wonach neben der Zuwendung der Eltern »Musik die zweite wichtige Anregung für die Hirnentwicklung von Kindern ist«. Deswegen sei »Mozart für Babys keine Marketingstrategie«. Derzeit bemühe er sich, den Initiativkreis Ruhrgebiet mit seinen 60 Mitgliedsunternehmen sowie die neue Landesregierung in Düsseldorf für das musische Modellprojekt zu gewinnen.
Die derzeitige Ausstattung der Schulen, an denen der Musikunterricht häufig ausfalle oder von fachfremden Lehrern vermittelt werde, stehe »in krasser Diskrepanz« zu dem Interesse, das das Publikum dem Klavier-Festival Ruhr entgegenbringe, betonte der Intendant. »Dabei zehren wir allerdings vom früheren Schulunterricht.« Schon jetzt könne man sagen, dass das Festival 2005 mit 75 Konzerten und Meisterkursen seit Mitte Juni mit einer »spektakulär hohen Besucherzahl« am 19. August zu Ende gehe.www.klavierfestival.de

Artikel vom 15.08.2005