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Sebrle behält WM-Silber trotz Infusion


Helsinki (dpa). Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) wird keine Konsequenzen aus der Behandlung der tschechischen Zehnkämpfer Roman Sebrle und Tomás Dvorak mit einer Glucose-Lösung während des WM-Wettbewerbs ziehen. »Aus unserer Sicht ist es kein Fall«, erklärte IAAF-Vizepräsident Helmut Digel. Nach IAAF-Regel 144 sei eine medizinische Behandlung eines Wettkämpfers zulässig. Damit bleibt Olympiasieger Sebrle Vizeweltmeister.
Das Zehnkampf-Duo hatte am Mittwoch vor dem abschließenden 1500-Meter-Lauf eine Traubenzucker-Infusion erhalten, was für Wirbel bei der WM sorgte. Die IAAF hatte daraufhin Ermittlungen eingeleitet und die Rechtmäßigkeit dieser ärztlichen Hilfe überprüft. »Die Medizinische Kommission der IAAF stellte jedoch fest, dass nach der Regel 144 eine solche Behandlung möglich ist«, sagte Digel. Außerdem habe es keinen Protest gegen diese Glucose-Gabe von anderen teilnehmenden Nationen gegeben.
Zuvor hatten bereits die tschechische WM-Mannschaft und die Athleten selbst jede Manipulations-Absicht von sich gewiesen. »Wir haben nicht gegen die Regeln verstoßen«, hatte der tschechische Teamchef Frantisek Fojt erklärt.
Der tschechische Mannschaftsarzt Petr Sikora bestätigte, dass er eine Lösung mit 20 Milliliter Glucose gegeben habe. »Es waren schwierige Bedingungen. Priorität hatte die Gesundheit der Athleten«, so Sikora.

Artikel vom 13.08.2005