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»Ich brauche jetzt ein paar Ausruhtage«

Katharina Liebings Eindrücke vom Leben in japanischen Familien


Katharina Liebing (17) besucht nach dem Ferien die 13. Klasse des Bodelschwingh-Gymnasiums. Sie gehört dem Bielefelder Kinderchor seit acht Jahren an, war bereits bei Konzertreisen in Tschechien und in Polen dabei.
Welche Vorstellungen hattest Du von Japan?
Andere als es wirklich war. Die Städte sind sehr amerikanisch. Nur die Schriftzeichen und der Linksverkehr beweisen, dass man in Japan ist. Die Umstellung begann mit dem Essen. Ich finde mich sehr mutig, weil ich auch Krebse und Muscheln gegessen habe - aber nicht roh.
Wie war der Aufenthalt in den Gastfamilien?
Ich hatte riesiges Lampenfieber, Angst vor Verständigungsproblemen und davor, dass strenge Regeln herrschen könnten und ich dauernd ins Fettnäpfchen trete. Aber in der ersten Familie brachen alle wenigstens ein paar Brocken Englisch, auch die Oma. Die Familie hatte sich richtig vorbereitet, sich sogar Videos über Deutschland angeschaut. In der zweiten Familie waren auch alle freundlich, verständigen konnten wir uns aber nur mit Händen und Füßen.
Was hat Dir am besten gefallen?
Die Begeisterung und die Freundlichkeit der Leute. Und dass bei allem westlichen Einfluss die Traditionen doch gewahrt bleiben. Auf jeden Fall nehme ich im nächsten Jahr eine Japanerin auf, wenn der Mädchenchor aus Utsunomiya nach Bielefeld kommt.
Was machst Du jetzt in Deiner letzten Ferienwoche in Bielefeld?
Ich brauche jetzt ein paar Ausruhtage, die Reise war doch sehr anstrengend. Und von Sushi-Restaurants werde ich Abstand halten - zunächst jedenfalls. Ich würde aber jederzeit wieder nach Japan fahren - es war toll.

Artikel vom 13.08.2005