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»Goofy« gewinnt Duell der Afrikaner

Kapitän Stefulj nur auf der Bank: Gouiffe à Goufan nutzt seine Chance

Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). Das 0:3 in Unterhaching, es hatte nur für einen SCP-Spieler Folgen - aber nicht für irgendeinen. Ausgerechnet Kapitän Danijel Stefulj flog aus der Anfangsformation und durfte vom Rasen-Rand aus mitansehen, wie der Kameruner Marc Gouiffe à Goufan beim 5:0 gegen den 1. FC Saarbrücken auf »seiner« Position im defensiven Mittelfeld ein beeindruckendes Zweitliga-Heimdebüt feierte.

Der 21-Jährige erfüllte nicht nur seinen Spezialauftrag, den marokkanischen Spielmacher Mustapha Hadji zu neutralisieren, sondern fand auch noch Zeit, um im Angriff entscheidende Akzente zu setzen. So in der 16. Minute, als René Müller »Goofys« präzise Flanke zum Führungstreffer verwertete. Während seine Teamkollegen den Torschützen feierten, lief Gouiffe à Goufan geradewegs zu seinem Trainer, um sich für das in ihn gesetzte Vertrauen zu bedanken. Ein Dankeschön hatte im Gegenzug aber auch der SCP-Coach für seinen Schützling parat. »Die Nicht-Berücksichtigung von Danijel Stefulj war absolut gerechtfertigt, weil Marc ein ganz starkes Spiel abgeliefert und Hadji komplett ausgeschaltet hat«, lobte der Niederländer den souveränen Sieger im Duell der Afrikaner.
»Am Samstagabend hat mir der Trainer mitgeteilt, dass ich von Beginn an spielen werde und was er von mir erwartet«, so der Ex-Wolfsburger. Vor der Auftaktpartie in Unterhaching hatte sich Luhukay »nur im Zweifel« noch für Stefulj und gegen Gouiffe à Goufan entschieden, doch mit dem zweiten Spieltag war es um die Geduld des Trainers geschehen. »Ich habe Danijel in der vergangenen Woche ganz genau beobachtet und keine Reaktion auf seine wenig überzeugende Leistung in Unterhaching gesehen.« Beim 0:3 in Haching war der Kroate, der gestern nur bei der Dopingprobe zum Einsatz kam, in Minute 67 gegen den Kameruner ausgewechselt worden. Bei der Heimpremiere tauschte Jos Luhukay seinen Spielführer vor dem Anpfiff aus.
Ob er sich mit dieser Leistung dauerhaft einen Platz in der Stammelf gesichert habe, durfte sich Gouiffe à Goufan fragen lassen. Allein eine unmissverständliche Antwort blieb der Neuzugang schuldig. »Das kann nur der Trainer entscheiden. Wenn er sagt, ich sitze auf der Bank, sitze ich auf der Bank. Wenn er sagt, ich spiele, spiele ich gerne«, wählte der Mittelfeld-Mann die diplomatische Variante.
Am Samstag (15.30 Uhr, Hermann-Löns-Stadion) allerdings, im DFB-Pokal-Duell mit seinem Ex-Arbeitgeber VfL Wolfsburg, will Gouiffe à Goufan unbedingt dabei sein. Schließlich hat er seinem Kumpel und ehemaligen Weggefährten Hans Sarpei telefonisch schon eine vollmundige Ankündigung zukommen lassen: »Ich mache euch fertig.«

Artikel vom 15.08.2005