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Telekom ruft bei O2 an

Zuwachs dank Mobilfunk -ÊBreitbandgeschäft belastet

Bonn (dpa). Der Mobilfunk bringt die Kassen der Deutschen Telekom zum Klingeln. Mit einer zweistelligen Ergebnissteigerung glich die international expandierende Tochter T-Mobile im ersten Halbjahr Rückgänge im Festnetz-, Online- und Firmenkundengeschäft mehr als aus.

Unterm Strich erzielte der Konzern einen Gewinnsprung von 61,5 Prozent auf fast zwei Milliarden Euro. Der drastische Anstieg geht aber vor allem auf Abschreibungen für US-Mobilfunklizenzen im Vorjahr zurück.
Vorstandschef Kai-Uwe Ricke zeigte sich nach dem milliardenschweren Erwerb der österreichischen Mobilfunkgesellschaft Tele.ring offen für weitere Zukäufe. Vom Sparkurs werde der Konzern nicht abweichen: »Wir sind sehr diszipliniert unterwegs.« Zukäufe müssten bestehende Auslandstöchter stärken und zur Gewinnsteigerung beitragen. Nach Angaben aus Branchenkreisen prüft die Telekom einen Erwerb des britischen Mobilfunkkonzerns O2. Ricke lehnte einen Kommentar dazu ab, räumte allerdings ein, dass der britische Markt mit fünf Anbietern überbesetzt ist.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um drei Prozent auf 29,1 Milliarden Euro. Dabei spielten Zukäufe im Ausland, unter anderem Mobilfunk in der Slowakei, eine Rolle. In Deutschland ging der Umsatz des Bonner Konzerns leicht um 0,6 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro zurück.
Tiefe Spuren hinterließ der verschärfte Wettbewerb im Bereich Breitband/Festnetz mit einem Umsatzrückgang von 4,5 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro. Der Deutschen Telekom machen auf der einen Seite die Anbieter von Billigvorwahlen Konkurrenz, auf der anderen Seite versuchen Mobilfunk-Konkurrenten der Telekom Festnetzkunden mit speziellen Tarifangeboten für zu Hause und unterwegs abzujagen.

Artikel vom 12.08.2005