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»Arbeit an der Basis -
das ist meine Heimat«

Eckhardt Günzel wird 75 - Soziale Landschaft geprägt

Bielefeld (jr). Soziales Engagement ist ihm zeitlebens sehr wichtig gewesen. »Den Menschen, die nicht auf der Sonnenseite stehen, muss man einfach helfen«, betont Eckhardt Günzel, der am Sonntag bei bester Gesundheit sein 75. Lebensjahr vollendet.

Der rüstige »Schildsker« hat sich zwar aus einigen Ehrenämtern zurückgezogen, um Jüngeren Platz zu machen, doch ganz ohne ehrenamtliches Engagement geht es auch heute nicht - im »Sozialverband Deutschland«.
Bis zur vergangenen Legislaturperiode 2004 war Günzel 15 Jahre lang Mitglied im Seniorenrat der Stadt Bielefeld. Günzel: »Die Menschen werden immer älter und brauchen mehr denn je eine Interessenvertretung, die sich für sie stark macht. Und hier kann der Seniorenrat einiges bewegen, indem er den Ratsmitgliedern für deren Beschlussfassung kompetente Empfehlungen mit an die Hand gibt.«
Bekanntheit in Bielefeld erlangte Eckhardt Günzel nicht zuletzt als SPD-Kommunalpolitiker. Von 1969 bis 1989 gehörte er dem Rat der Stadt Bielefeld an und war dort unter anderem Vorsitzender im Ausschuss für Soziales, Familien, Senioren und Wohnen. Anschließend konzentrierte sich der Sozialdemokrat voll auf den Stadtbezirk Schildesche, wo er als Bezirksvorsteher zehn Jahre lang zum Wohle der Bevölkerung mit viel Herz agierte.
Günzel, geboren in Schlesien und Vater einer Tochter, siedelte 1946 nach Bielefeld um. Bereits als Maschinenschlosserlehrling übernahm er sein erstes Ehrenamt: Er wurde Jugendsprecher. Das Handwerkliche war dann jedoch nur die Basis für seine weitere berufliche Laufbahn, die er nach einem Studium in Frankfurt an der »Akademie der Arbeit« (1963/64) begann. Zunächst als Mitarbeiter, dann als langjähriger Geschäftsführer des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat er viel bewegt. Die soziale Landschaft Bielefelds trägt seine Handschrift.
Mit 60 zog sich Günzel aus dem Berufsleben zurück, nahm aber weiter eine Reihe von ehrenamtlichen Aufgaben wahr. Genannt sei hier nur sein Einsatz für den Reichsbund, der heute unter dem Namen Sozialverband Deutschland agiert. Im Jahre 1999 rückte der Bielefelder hier auf in den Landesvorstand. Er ist zudem nach wie vor 2. Vorsitzender des Kreisverbandes Bielefeld sowie Chef des Ortsverbandes Sudbrack. Günzel: »Ich habe immer an der Basis gearbeitet. Das ist meine Heimat.«
Eckhardt Günzel, der seit 49 Jahren mit Ehefrau Gerda verheiratet ist, erhielt wegen seiner herausragenden sozialen Verdienste im April 1997 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Schon damals zeigte sich der passionierte Hobbykoch bescheiden: »Ich habe doch nur stets meine Pflicht getan.«
Den runden Geburtstag am Sonntag will der mit einer Menge Humor ausgestattete Jubilar mit Ehefrau Gerda und Tochter Raphaela begehen, zahlreiche Freunde und Weggefährten werden gratulieren. Als Gast angesagt hat sich auch Marianne Sarholz, die Vizepräsidentin und Landesvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland. Und: Der Männergesangverein Schildesche will seinem treuen Mitglied am Sonntag ein Ständchen bringen.
Beim Blick in die Zukunft ist Eckhardt Günzel nicht bange: »Ich fühle mich körperlich und geistig fit und möchte gemeinsam mit meiner Frau in den kommenden Jahren vor allem noch einige Reisen unternehmen. Meinen Sozialverband lasse ich deshalb aber auf keinen Fall im Stich.«

Artikel vom 13.08.2005