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Der charmante Schelm

Schauspieler und Regisseur Peter Weck wird 75

Wien (dpa). Seinen schelmenhaften Charme hat er sich behalten. Peter Weck gibt auch im Seniorenalter noch gerne Typen wie den Gauner, dem man nicht böse sein kann. Heute wird er 75 Jahre alt.
Peter Weck liebt es, zu dirigieren. Foto: dpa
Das Image des »Ewigen Jungen« begleitet den Schauspieler, Regisseur und Intendanten aus Wien seit Jahrzehnten, und der vielseitige Künstler tut sein Bestes, es immer neu mit Leben zu füllen. Immer wieder Neues auszuprobieren, das sei sein Rezept fürs Jungbleiben, sagte er einmal. Und tatsächlich ruht sich der umtriebige Unterhaltungskünstler nicht auf seinen früheren Erfolgen aus. Deren Liste ist so lang wie vielseitig und reicht von 50er-Jahre-Streifen wie »Sissi« oder »Mariandl« über die TV-Serie »Ich heirate eine Familie« aus den 1980er Jahren und Krimi-Komödien bis hin zum Kino-Erfolg »Amiée und Jaguar« von 1998.
In den vergangenen Jahren stand er bei zahlreichen neuen Filmarbeiten vor wie hinter der Kamera und war unter anderem als Eddi in »Herzensfeinde« oder als Conte Lorenzoni in der Donna-Leon-Verfilmung »Nobilità« zu sehen. Zu seinem Markenzeichen ist eine spezielle Verbindung von keckem Charme mit einem leicht komischen Einschlag geworden.
Eigentlich wollte der musikalische Wiener, der bei den Wiener Sängerknaben als Solist brillierte, Dirigent werden. Doch nach zwei Jahren in der Dirigentenklasse zog es den Ingenieurssohn zum Theater. Er schloss das Max-Reinhardt-Seminar 1953 mit Auszeichnung ab und debütierte im selben Jahr am Klagenfurter Stadttheater. Wenige Monate später amüsierte er das Berliner Publikum im Theater am Kurfürstendamm.
Rasch fasste er auch beim Fernsehen Fuß und war in über 200 Rollen zu sehen. Bei mehr als 100 Produktionen führte er auch Regie. »Es ist vielleicht der versteckte Dirigent in mir, der gern die Fäden in der Hand halten will«, erklärt er sich seine Liebe zur Regiearbeit. Noch in einem weiteren Feld etablierte er sich als wichtiger Strippenzieher: Als Intendant des Theaters an der Wien von 1983 bis 1992 hat er seine Heimatstadt in eine Musicalmetropole verwandelt.

Artikel vom 12.08.2005