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Acht HSV-Siege - und zuletzt immer zu Null

Optimaler Saisonstart des Arminia-Gegners

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Hamburg (WB). Ein Gegentor. Was ist das? Vom Hamburger SV bekommt man diese Frage nicht unbedingt exklusiv beantwortet. Denn in den vergangenen sechs Pflichtspielen, da spielten die Hanseaten immer schön sauber zu Null.

Wenn Schlussmann Stefan Wächter doch mal hinter sich greifen musste, dann verursachte dieser Vorgang auch keine Bauchschmerzen. Im UI-Cup gegen den Verein FK Pobeda Prilep genehmigte der HSV seinem Gegner jeweils einen Treffer. Am Ende wurden die Mazedonier aber zweimal deutlich mit 4:1 abserviert.
Danach machte die neue Nummer eins seinem Namen alle Ehre: 1:0 und 2:0 gegen Leiria, 1:0 und 3:0 gegen Sigma Olmütz, 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg und in dieser Woche dann 1:0 gegen den FC Valencia: Die bisherige Hamburger Bilanz in UI-Cup und Meisterschaft macht Arminia Bielefeld am Samstag im Bundesliga-Duell trotz des Heimvorteils zum Außenseiter. Die Gäste kommen mit der Empfehlung von acht Siegen und 19:2 Toren in die SchücoArena, die sie außerdem schon in der vergangenen Spielzeit mit 4:3 stürmten.
Ob es bei der Revanche ein Wiedersehen mit Bastian Reinhardt auf dem Rasen gibt, ist fraglich. Zwar vertrat Arminias »Ex« den verletzten Abwehrchef Daniel van Buyten mit Auszeichnung, da der Belgier jedoch wieder fit ist, muss Reinhardt seinen Platz wohl räumen. Der gegen Valencia des Feldes verwiesene Sergej Barbarez darf spielen, und dann bringen die Hamburger natürlich ihren neuen Star mit: Rafael van der Vaart kam von Ajax Amsterdam. Klar, dass nun sogar im kühlen Hamburg die Fußball-Begeisterung für neue Hitzerekorde sorgt.
Die Tollkühnsten unter den Träumern glauben schon, dass die Mannschaft von Trainer Thomas Doll (39) bald wieder an die glorreichen Zeiten vor mehr als 20 Jahren anknüpfen kann, als der Klub dreimal den Titel holte und den Europacup gewann. Einer, der damals an der Geschichte mitschrieb, möchte die Hamburger Erwartungen nun aber dämpfen: Arminia-Trainer Thomas von Heesen findet, dass dem HSV fürs Erste genug Siege gelangen. Auch darum hat Gegenspieler Doll seine Elf entsprechend eingestellt: »Wir haben bisher nur ein paar Ausrufezeichen gesetzt. Selbstzufriedenheit darf nicht aufkommen.«

Artikel vom 13.08.2005