13.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nur die Qualität zählt

Paderborner Heimpremiere gegen Saarbrücken

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Zwei Fragezeichen, zwei negative Antworten. Zweitliga-Aufsteiger SC Paderborn 07 wird seine Saison-Heimpremiere am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken (15 Uhr, Hermann Löns-Stadion) ohne Hüzeyfe Dogan und Alban Bushi bestreiten.

»Wir haben die Gespräche mit ihm abgebrochen«, teilte der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk am gestrigen Freitag zum Thema Bushi mit. Der 60-fache albanische Nationalspieler vom griechischen Erstligisten Levediakos hatte am Donnerstag zwei Trainingseinheiten absolviert, wird aber trotz des »positiven Eindrucks«, wie Rybarczyk betonte, nicht verpflichtet. »Unsere Priorität ist eine neue Nummer neun, die wir am Sonntag erwarten. Das Gesamtpaket Stürmer plus Bushi ist für uns finanziell nur schwer zu stemmen«, begründete Rybarczyk.
Bereits unter Vertrag, aber noch ohne Einsatz ist Neuzugang Hüzeyfe Dogan und das wird auch nach dem Saarbrücken-Spiel so sein. Dogans Ex-Verein Ankaragücü behauptet nach wie vor, eine Option gezogen zu haben, die den Vertrag mit dem ehemaligen Leverkusener bis 2007 verlängert hat. Die Türken sind von der Fifa aufgefordert worden, die Unterlagen bis Freitag, 24 Uhr, vorzulegen. Am Montag will der Weltverband eine Entscheidung treffen.
Dennoch hat Trainer Jos Luhukay gegenüber der 0:3-Niederlage zum Auftakt bei der SpVgg Unterhaching zwei Alternativen mehr. Nachdem die Aufenthaltsgenehmigung für Mehmet Dragusha vorliegt, steht dem Pflichtspiel-Debüt des Albaners für den SCP zumindest formell nichts mehr im Wege. Markus Krösche, der gegen Unterhaching ebenfalls nicht im Kader stand, macht nach seiner Meniskus-OP weiter Fortschritte und steht auf dem Sprung. So fehlen neben Dogan nur noch zwei Langzeitverletzte: Guido Spork und Ex-Saarbrücker Daniel Cartus.
»Die Konkurrenz ist auf der einen oder anderen Position größer geworden. Ich werde auf Namen und Alter keine Rücksicht nehmen, ausschließlich nach Qualität entscheiden, aber auch die Augen vor dem Gegner nicht verschließen. Ich bin bezüglich der ersten Elf noch zu keiner Entscheidung gekommen«, behielt sich Luhukay Änderungen vor.
Viel spricht dafür, dass es mindestens eine (Mehmet Dragusha für Dennis Schulp) geben wird. In der Viererabwehrkette ist Roel Brouwers - wie Schulp ein holländischer Landsmann des Trainers - nah dran. Doch scheint es unwahrscheinlich, dass Luhukay die Innenverteidigung Dusko Djurisic/Markus Bollmann sprengt, obwohl Letztgenannter in Unterhaching ausgewechselt wurde und Kritik vom Coach einstecken musste: »Markus war viel zu stürmisch.« Doch jetzt relativierte er: »Ich habe mit ihm gesprochen und er weiß, dass er ruhiger werden muss. Aber Markus genießt nach wie vor mein 100-prozentiges Vertrauen.«
Schlusslicht Saarbrücken erwischte mit dem 0:4 daheim gegen den VfL Bochum übrigens einen noch schlechteren Start als der SCP. Ein Umstand, der Luhukay jedoch gar nicht passt und von dem er sich auch nicht blenden lässt: »Die werden in Paderborn ein anderes Gesicht zeigen und haben in Hadji und El Idrissi Ausnahmefußballer mit hoher individueller Qualität in ihren Reihen.« Der Einsatz El Idrissis ist aufgrund einer Verhärtung im Oberschenkel jedoch fraglich.
Nur 200 Fans wollen die Saarländer nach OWL begleiten, Paderborn erwartet zum ersten Zweitliga-Heimspiel nach 22 Jahren mindestens 5000 Zuschauer.

Artikel vom 13.08.2005