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Fotos halten jüdisches Leben fest

FH-Studenten gestalten eine Ausstellung im Historischen Museum


Bielefeld (WB). Über der Auseinandersetzung mit dem Holocaust rückt das Leben der Juden in der Gegenwart häufig in den Hintergrund. 14 Studenten der FH Bielefeld haben sich drei Jahre lang mit diesem Thema befasst, waren ihm mit der Kamera auf der Spur und zeigen ihre Fotos nun unter dem Titel »Jüdisches Leben in Deutschland heute« ab Sonntag, 28. August, im Historischen Museum. Parallel dazu ist dort die Anne-Frank-Ausstellung zu sehen.
190 000 osteuropäische Juden sind in den vergangenen 13 Jahren als so genannte Kontingent-Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Daniel Müller hat eine Familie begleitet und versucht, ihre Gefühlslage in der neuen, fremden Heimat einzufangen. Obgleich sie in der Ukraine am Gemeindeleben teilgenommen haben, haben sie sich in Deutschland keiner Gemeinde angeschlossen.
Weiter zu sehen sind Impressionen in einer Rabbinerschule, Außen- und Innenansichten von Synagogen, Schnappschüsse von jüdischen Festen und Klezmermusiker. 19 verschiedene Szenarien werden mit den Fotos lebendig.
In einer Einführung unterstreichen Prof. Roman Bezjak und Prof. Dr. Martin Deppner, man wolle einen vielschichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs über das oft verdrängte Thema leisten. Eine achtseitige Broschüre gibt einen reizvollen Einblick; in einem Bildband sollen alle Fotos zusammengefasst werden.
Fotoausstellung und Anne-Frank-Ausstellung werden Sonntag, 28. August, 11 Uhr, eröffnet.

Artikel vom 11.08.2005