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Tele.ring-Kauf hebt T-Mobile auf Platz 2

Marktposition in Österreich deutlich gestärkt


Wien (Reuters). Die Deutsche Telekom kauft für 1,3 Milliarden Euro den viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter Tele.ring und rückt damit knapp an den bisher unumstrittenen Marktführer Telekom Austria heran. Das neue Unternehmen werde drei Millionen Kunden haben und damit seinen Marktanteil von 26 auf 38 Prozent schrauben, sagte T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl gestern in Wien.
Die Mobilfunk-Tochter des deutschen Telekom-Riesen, T-Mobile Austria, gewinnt mit dem bisher aggressivsten Mitbewerber auf dem gesättigten, wettbewerbsintensiven Markt in Österreich 968 000 Mobilfunkkunden und 100 000 Festnetz-Kunden hinzu. Die vergrößerte T-Mobile Austria soll 1,3 Milliarden Euro umsetzen. Die Telekom erhofft sich aus der Fusion Synergien von 300 Millionen Euro und soll damit deutlich profitabler werden.
»Der Preis ist durch die Synergien gerechtfertigt«, sagte Pölzl. Telering sei schuldenfrei, aber mit einem Verlustvortrag von 150 Millionen Euro übernommen worden. Die zusammen 2200 Mitarbeiter starke Belegschaft werde mittelfristig um zehn bis 15 Prozent schrumpfen. Pölzl sagte, er hoffe auf einvernehmliche Lösungen mit dem Telering-Betriebsrat. Dieser hatte sich wegen des befürchteten Stellenabbaus gegen die Übernahme gestellt und mit Streik gedroht.
Die Telekom hat den Kaufvertrag mit dem bisherigen Telering-Eigner, dem US-Telekommunikationskonzern Alltel, unterschrieben. Der Telekom-Aufsichtsrat hat der Übernahme in der vergangenen Woche zugestimmt.

Artikel vom 11.08.2005