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Spedition und Logistik

Gebr. Mönkemöller: Kaufleute-Ausbildung folgt der Praxis

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Immer weniger Spediteure fahren nur die Waren von A nach B. Jetzt finden die logistischen Angebote auch Eingang in den neuen Ausbildungsberuf »Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen«.

»Damit folgt die Ausbildungsordnung endlich der betrieblichen Praxis nach«, sagt Wolfgang Sonntag, Manager und Ausbildungsleiter der Bielefelder Gebr. Mönkemöller GmbH & Co. KG. Zu der neuen ganzheitlichen Arbeitsweise gehörten neben dem reinen Transport auch die Annahme, Behandlung, Veredelung (Beispiel: Etiketierung), Zwischenlagerung und das Umpacken von Waren. Entsprechend benötige der Kaufmann heute für die Organisation, Planung, Abrechnung und richtige Beratung der Kunden einen vollständigen Überblick über die gesamte Transportkette.
Gebr. Mönkemöller, seit 90 Jahren in Bielefeld, befand sich bis zum Einstieg von Kurt Nagel (Versmold) 1980 in Familienbesitz. Am 1. Januar 2005 wechselte die Spedition den Eigentümer. Seitdem sind die 300 Mitarbeiter in Bielefeld Teil des internationalen Verbundes von Kühne und Nagel mit OWL-Filiale in Steinhagen im Kreis Gütersloh. Sonntag zufolge ist das Auftragsvolumen seit dem Eigentümerwechsel stark in die Höhe gegangen.
Für die Landtransporte verfügt Mönkemöller über orangefarbene 60 Glieder- bzw. Sattelzüge. Das Dienstleistungsangebot umfasst darüberhinaus aber auch Schienenverkehre sowie See- und Luftfracht. Kleinere Transportfahrzeuge werden unter dem Namen »Quicktour« für Express- und Kurierfahrten eingesetzt.
Die Auszubildenden lernen Sonntag zufolge während der dreijährigen Lehrzeit unter anderem die Organisation des Bürgerversands, das Zusammenfassen zu größeren Ladeeinheiten, Zoll- und außenwirtschaftliche Bestimmungen, Preiskalkulation sowie die Behandlung von Reklamationen und Schadensmeldungen. Neu aufgenommen wurde außerdem das Thema »Gefahrgut, Schutz und Sicherheit«. Fremdsprachenkenntnisse werden auch in diesem Berufsfeld immer wichtiger.
»Wegen des ständigen Kundenkontakts sollten die Bewerber über gutes Kommunikationsvermögen verfügen«, ergänzt Swen Binner, Geschäftsführer der IHK Oswestfalen. Insgesamt seien in der Region 280 Ausbildungsverträge eingetragen.

Artikel vom 13.08.2005