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Essen huldigt Maler der Romantik

Folkwang-Museum bereitet Schau zu Caspar David Friedrich vor


Essen (dpa). Eine umfangreiche Ausstellung mit Meisterwerken des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840) plant das Museum Folkwang in Essen. Vom 13. Mai bis zum 20. August 2006 werden mehr als 80 Gemälde und 125 Zeichnungen des Künstlers zu sehen sein, der als wichtigster Maler der deutschen Romantik gilt. Die Schau widme sich Friedrich als »Bildkonstrukteur« und Erfinder neuer Gefühlswelten, kündigte gestern Museumsdirektor Hubertus Gaßner an.
Er versprach die bisher umfangreichste Ausstellung zu Friedrich. Museen in St. Petersburg, Hamburg, Dresden und Berlin stellten Leihgaben aus ihren Sammlungen bereit. Allein die Petersburger Eremitage werde sich auf Zeit von zwölf Arbeiten Friedrichs trennen. »Das hat es vorher noch nicht gegeben«, sagte Gaßner.
Bislang sei das Werk des Romantikers, der neben Albrecht Dürer oft als »der deutsche Künstler« gesehen werde, zumeist romantisch-religiös oder, vor dem Hintergrund der Kriege gegen Napoleon, politisch interpretiert worden. Essen betone »das Künstlerische, Mediale und nicht so sehr das Symbolische« in den Bildern Friedrichs, der aus »fast fotografischen Detailstudien mit Zerschneiden und Montieren« nicht existierende Landschaften zu »Gefühlswelten« komponiert habe.
»Das ist das, was ihn auch heute noch für Künstler modern macht«, erklärte Gaßner. Deswegen seien gleichzeitig mit den Bildern Friedrichs auch Videoarbeiten von fünf wichtigen Gegenwartskünstlern zu sehen. Regelrecht populär war Caspar David Friedrich erst 1974 nach der bislang letzten großen deutschen Retrospektive in Hamburg und Dresden geworden.

Artikel vom 10.08.2005