15.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stimmung auch im Regen

»German Friendships« auf dem Bexter Hof in Herford

Von Susanne Kappmeier
Herford (WB). »Friend-ships statt Championships« - dieses Motto galt auch bei den vierten »German Friendships« auf dem Bexter Hof, dieses Mal vielleicht noch mehr als üblich.

So stellten die deutschen Reiter ihren ausländischen Teampartnern wie sonst auch ein Pferd zur Verfügung, trainierten mit den Jugendlichen aus Peru, Puerto Rico oder Südafrika - und reichten warme Jacken, wenn wieder kalte Regenschauer über dem Herforder Turnierplatz niedergingen.
Das Wetter verschärfte die Anforderungen bei dem internationalen Jugendturnier enorm, doch das tat der Stimmung und auch dem sportlichen Anspruch keinen Abbruch. »Die Familie Meyer zu Bexten leistet mit diesem Turnier einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung«, freute sich Hermann Otto Graf Solms, Vizepräsident des deutschen Bundestages. Er war als Vertreter des Schirmherren, Bundespräsident Horst Köhler, zum Turnierempfang gekommen.
Die besten jugendlichen Reiter aus 35 Nationen gingen in Herford an den Start. Die weiteste Anreise - 24 Stunden mit dem Flugzeug - hatte die Neuseeländerin Lucy Olphert auf sich genommen. In ihrer Heimat zählt die 17-Jährige zu den besten Nachwuchsreitern. In Deutschland hoffte sie, den erfolgreichen »german way of riding« zu lernen, um irgendwann ihren Traum von einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen zu erreichen. Ihr deutscher Teampartner Sebastian Bolse aus Borgenteich, selbst höchst erfolgreich in seiner Altersklasse, konnte ihr schon eine Menge Tipps geben. Am Ende landete das »gemischte Doppel« allerdings nur auf Platz 18.
Den Sieg bei den Junioren trug das Team »Controe« davon: die 15-jährige Charlotte Wrede aus Arnsberg und der 18-jährige Sharaf Nassar. Der junge Ägypter fliegt heute schon weiter nach Kalifornien, um dort ein Studium zu beginnen, er wird das »fantastische Turnier in Deutschland aber garantiert nie vergessen.« Die Einzelwertung gewann Thomas Weinberg aus Herzogenrath. »Ich habe mich zwar über meinen Sieg gefreut, aber das war nicht die Hauptsache. Die Freundschaften sind viel wichtiger«, resümierte der 18-Jährige, der in die Fußstapfen seiner berühmten Mutter, der Springreiterin Helena Weinberg, treten möchte. Bei den Children, die Parcours auf L-Niveau meisterten, gewann das Team »Aboyeur« mit Philipp Siegel (Köln) und Alicia Gamboa aus Kolumbien. In der Einzelwertung hatte Tomke Bruns aus Holtland in Schleswig-Holstein die Nase vorn.
Hausherr Ulrich Meyer zu Bexten freute sich, dass trotz des schlechten Wetters rund 15 000 Zuschauer den Weg zum Bexter Hof gefunden hatten. Und auch das internationale Kinderhilfswerk durfte frohlocken. Eine Versteigerung des Bexter Globe, das aus Hufeisen aus aller Welt bestehende Wahrzeichen, brachte 21 000 Euro für UNICEF.

Artikel vom 15.08.2005