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Vorwürfe an
die Richter

Türck vor Gericht


Frankfurt (dpa). In seinem Vergewaltigungsprozess ist der frühere TV-Moderator Andreas Türck gleich am ersten Verhandlungstag zum Gegenangriff übergegangen. Seine Verteidigerin Susanne Wagner legte sich gestern in außergewöhnlich scharfer Form mit der aus ihrer Sicht befangenen Strafkammer des Frankfurter Landgerichts und der Staatsanwaltschaft an. Sie ließ zudem kaum etwas unversucht, das mutmaßliche Opfer als Drogensüchtige in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Türck hat von der 29-jährigen Bankkauffrau behauptet, dass in der fraglichen Nacht die Initiative zum Sex von ihr ausgegangen sei. Die Anklage meint hingegen, dass der TV-Star seine Bar-Bekanntschaft auf einer Main-Brücke zunächst mit dem Kopf gegen ein Geländer geschlagen und dann zum Oral-Sex gezwungen habe.
Über eineinhalb Stunden begründet die Anwältin, warum sie das Gericht für befangen hält. »Die Richter haben alle Vorkehrungen getroffen, um zu einer Verurteilung zu kommen«, sagt die Juristin aus Mannheim. Schlampige und späte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft habe das Gericht im Zwischenverfahren ignoriert und verlängert.

Artikel vom 10.08.2005