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Riskante Rückkehr unter Druck 

Schon heute startet eine Mission zum Mars - Landeplätze gesucht


Bochum/Orlando (dpa). Als riskant hat das Bochumer Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ) den Rückflug der sieben Astronauten bewertet. »Statt mit der beschädigten Fähre hätten die Astronauten ohne jedes Risiko mit den Rettungskapseln der Raumstation ISS zur Erde zurückkehren können«, sagte IUZ-Direktor Thilo Elsner. Stattdessen hätte die NASA beweisen wollen, dass die Space-Shuttles sicher seien.
»Die NASA steht offenbar unter hohem Erfolgsdruck.« Bei einem Misserfolg hätte auch die nächste Mars-Mission, die bereits heute startet, unter schlechten Vorzeichen gestanden. Die Sonde MRO suche bereits Landeplätze für die erste bemannte Mars-Mission. Sie soll ihr Ziel nach 500 Millionen Kilometern im März nächsten Jahres erreichen. Zwei Jahre lang wird sie den den Planeten kartographieren und mit einem Spezialradar nach Wasser suchen.
Die Nachfolgegeneration der Raumfähren könnte nach der Zitterpartie jetzt schon vor 2014 in Dienst gestellt werden, wird in den USA spekuliert. Die Tageszeitung »Orlando Sentinel« berichtete gestern unter Bezug auf NASA-Dokument, die Flugzeugform der bisherigen Shuttle habe ausgedient. Statt dessen stehe eine Rückkehr zur Zgarrenform bevor. Festgehalten werde an der Shuttle-Technik mit großem Außentank und zusätzlichen Feststoffraketen.
Das so genannte neue »Crew Exploration Vehicle« (CEV) bietet Astronauten doppelt so viel Platz als in den früheren Kapseln. Vier Astronauten sollen dann spätestens 2018 auf dem Mond landen; knapp fünfzig Jahre nachdem Neil Armstrong 1969 als erster Mensch seinen Fuß auf den Erdtrabanten setzte. Eine sechsköpfige Crew wird später die 500 Tage lange Reise zum Mars und zurück antreten.

Artikel vom 10.08.2005