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Scharon verteidigt Gaza-Räumung

»Bereue nichts« - Hoffen auf Beruhigung des Palästinenser-Konflikts


Jerusalem (Reuters). Wenige Tage vor Beginn der Räumung aller jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen hat Israels Ministerpräsident Ariel Scharon das Vorhaben nochmals gegen alle Widerstände verteidigt. Er äußerte sich kurz nachdem gut 150 000 Menschen in der bislang größten Protestkundgebung gegen den Abzug demonstriert hatten. »Ich bereue nichts«, sagte Scharon am Freitag. »Selbst wenn ich vorher gewusst hätte, wie stark der Widerstand sein würde, hätte ich es getan.«
In den vergangenen Monaten hatten radikale Unterstützer der etwa 8500 Siedler immer wieder mit Sabotageakten und Straßenblockaden versucht, Scharon doch noch von seinen Plänen abzubringen. Der Ministerpräsident zeigte sich jedoch unnachgiebig. Er verspricht sich von der Räumung der 21 Gaza-Siedlungen eine Beruhigung des seit Jahren wütenden Konflikts mit den Palästinensern. Auch die meisten Israelis sind laut Umfragen für das Vorhaben.
Scharons Plan sieht neben dem Abzug aus dem Gaza-Streifen auch die Räumung von vier der 120 Siedlungen im Westjordanland vor. Sollte das Vorhaben gelingen, wäre es das erste Mal, dass sich Israel von Gebieten zurückzieht, die die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen. Die USA sehen in dem Abzug die Möglichkeit für die Wiederaufnahme neuer Friedensgespräche.

Artikel vom 13.08.2005