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Vom Brötchen zum Fisch

Kamps übernimmt Nordsee-Filialen - Börsenpläne?

Düsseldorf (dpa/WB/ef). Der einstige Großbäcker Heiner Kamps tischt den deutschen Verbrauchern jetzt Fischbrötchen auf. Mit der Übernahme der Schnellrestaurantkette Nordsee ist der Düsseldorfer Unternehmer wieder ganz dick mit Lebensmitteln im Geschäft.
Passt doch gut zusammen: Brötchen und »Nordsee«-Fisch. Foto: dpa

Branchenkenner sind sich einig: Kamps wird auch in der Gastronomiebranche für frischen Wind sorgen. Dem Manager (50) wird zugetraut, Nordsee einem großen Anlegerkreis schmackhaft zu machen. »Man kann vermuten, dass Kamps wieder an die Börse gehen wird«, sagte ein Sprecher der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Heiner Kamps gilt immer noch als bekanntester Bäcker Deutschlands, obwohl er schon vor zweieinhalb Jahren aus dem Düsseldorfer Konzern ausschied. Nach der Übernahme der Kamps AG durch den italienischen Nudelhersteller Barilla 2002 war er für eine Übergangszeit noch Vorstandsvorsitzender. Ein halbes Jahr später räumte er seinen Schreibtisch.
Kamps formte aus dem Nichts Europas führenden Backwarenkonzern. Den ersten Backshop eröffnete er 1982. Der große Aufstieg erfolgte nach dem Börsengang 1998. Seit dem Jahr 2002 schreibt die Kamps AG tiefrote Zahlen. Aus dem Verkauf an Barilla soll Heiner Kamps einen Erlös von 60 Millionen Euro erzielt haben. Ein Weitermachen in der Backwarenbranche war und ist ihm rechtlich bis Ende 2005 verwehrt. Die Nordsee-Übernahme gelang mit Hilfe der japanischen Bank Nomura.
Die Nordsee GmbH ist der größte Fisch-Spezialitäten-Anbieter Europas. 2004 erzielte Nordsee in den gut 400 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa einen Umsatz von 350 Millionen Euro. »Nordsee«-Läden gibt es auch in Bielefeld, Minden, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Gütersloh und Paderborn.

Artikel vom 10.08.2005