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Astra und Golf die Verlierer

Autoversicherungen bekommen neue Typ- und Regionalklassen

Von Wolfgang Schäffer
Bielefeld (WB). Besitzer von VW Golf und Opel Astra müssen sich auf höhere Beiträge zur Autoversicherung einstellen. Zwei Motorisierungen gehören in der neuen Typklassen-Einstufung zu den Verlierern.
Für Fahrer eines Golf V 1.6 wird's teurer.

Beim Opel Astra ist es der 1,4 Liter Antrieb, der in der Haftpflicht um eine Stufe und in der Vollkasko gleich um drei Stufen schlechter eingeordnetÊwird. Das kann nach Berechnung von Versicherungs-Experten eine Erhöhung von etwa 80 Euro pro Jahr ausmachen. Um die 100 Euro sind es beim Golf V 1.6, der in beiden Kategorien zwei Plätze verliert.
Ganz anders dagegen sieht es für die Fahrer des Mini Cooper S 1.6 aus. Der kleine »Brenner« aus dem BMW-Konzern verbessert sich in der Haftpflicht um vier und in der Vollkasko um zwei Typklassen. Bei der Großraumlimousine Citroën C8 sind es vier Stufen in der Vollkasko und zwei in der Haftpflicht, die sich vom 1. Oktober an positiv bemerkbar machen. Die Besitzer beider Fahrzeugtypen dürften bis zu 180 Euro pro Jahr für das Versicherungs-Paket sparen.
Die genannten Modelle sind die großen »Ausreißer« der neuen Einstufung, die einmal pro Jahr zum 1. Oktober vorgenommen wird. Ausschlaggebend für die Einordnung sind die Schadenshäufigkeiten der jeweiligen Autotypen. Unterm Strich gibt es aber nur wenige Gewinner oder Verlierer. Fast 70 Prozent aller Kraftfahrzeuge fahren auch nach dem Stichtag in ihren alten Typenklassen.
Bei der gleichzeitig vorgenommenen Neu-Einteilung der Regionalklassen hat sich der Osten Deutschlands zu einem echten »Billig-Gebiet« entwickelt. So empfiehlt der Gesamtverband der Schadensversicherer, Dessau und Wismar gleich um drei Klassen besser einzustufen. Der Grund: Das Schadensaufkommen in diesen Zulassungsgebieten ist dramatisch zurückgegangen. Auch für die Bezirke Neubrandenburg und Quedlingburg ist eine ähnliche erfreuliche Entwicklung zu beobachten. Der Lohn sind zwei Stufen auf der Sparliste nach oben. Deutschlandweit der günstigste Ort zum Anmelden eines Autos ist der Oder-Spree-Kreis. Der Vorjahressieger Elbe-Elster-Kreis rutschte auf Rang drei ab.
Das untere Ende der Rangliste nehmen wie schon im vergangenen Jahr Schweinfurt, Augsburg und Kaufbeuren gefolgt von Nürnberg ein. Fahrer aus diesen Zulassungsbezirken waren besonders häufig in Unfälle verwickelt und müssen deshalb besonders viel für die Versicherung ihrer Autos bezahlen.
Zwar gelten die Regionalklassen-Vorgaben den Kfz-Versicherern generell nur als Empfehlungen, die Umsetzung ist nicht zwingend erforderlich. Der Großteil der Unternehmen aber richtet sich danach.

Artikel vom 11.08.2005