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Lufthansa kündigt Billigangebote an

Germanwings richtet ihre vierte Start- und Landebasis in Hamburg ein

Die Deutsche Lufthansa hat im Ferienmonat Juli die Passagierzahl und die Auslastung ihrer Flugzeuge weiter steigern können. Foto: dpa

Frankfurt/Hamburg (Reuters). Die Deutsche Lufthansa reagiert am Flughafen Hamburg mit einer neuen Preisoffensive auf die Konkurrenz durch die Billigflieger. Europas zweitgrößte Fluggesellschaft wird dort für sämtliche Flüge von Mitte Oktober an nach dem Vorbild der Billiganbieter niedrigere Einstiegspreise anbieten und zudem das Flugangebot mit sechs neuen Zielen sowie zusätzlichen größeren Maschinen erheblich ausweiten.
Für die dann 23 Verbindungen seien Tickets für Hin- und Rückflug zusammen ab 99 Euro zuzüglich Servicegebühr zu haben, teilte Lufthansa gestern mit und bestätigte die erstmals im Mai aus dem Unternehmen bekannt gewordenen Pläne für eine aggressivere Preisstrategie am drittgrößten Lufthansa-Standort nach Frankfurt und München.
In Hamburg sind bisher die deutschen Billigfluglinien HLX aus dem TUI-Konzern, DBA, Air Berlin sowie auch die mit Lufthansa verbundene Germanwings präsent. Germanwings kündigte ebenfalls an, sein Angebot mit einer vierten Start- und Landebasis in Hamburg auszuweiten. Ab Donnerstag startet auch die zweitgrößte europäische Billigfluglinie, die britische Easyjet, von Hamburg aus mit einer Strecke nach Basel.
In der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« war am Montag von einem generell neuen Preissystem mit Billigkontinenten im gesamten Europaverkehr bei Lufthansa die Rede. Dies wies Lufthansa jedoch zurück. »Lufthansa nutzt alle Chancen, die der Markt bietet. Es wird immer neue Strecken und neue Preise geben. Aber deshalb muss man noch nicht ein flächendeckendes neues Preiskonzept für den gesamten Kontinentalverkehr einführen«, sagte eine Sprecherin. Für Frankfurt und München werde es keine Billigangebote für sämtliche Strecken geben. »Hamburg ist somit kein Testfall«, sagte die Sprecherin. Lufthansa steht wie andere große Fluggesellschaften unter starkem Druck der Billiganbieter wie Ryanair und Easyjet, die mit zweistelligen Wachstumsraten aufwarten.

Artikel vom 09.08.2005