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»Hüpker-Moral« ungebrochen

Oberliga: Schiri bringt Arminias Amateure um die Früchte ihrer Arbeit

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Raus aus der Vorbereitung, rein in die Saison. Nach dem ersten Oberliga-Spieltag sind sich die beiden Bielefelder Trainer Holger Wortmann (VfB Fichte) und Igor Lazic (Arminia II) einig: »Jetzt wissen wir wenigstens, wo wir stehen.«

Schon am Freitagabend erzielten die »Hüpker« mit dem 1:1 in Rheine ein respektables Ergebnis. »Wir waren vor dem Anpfiff sehr angespannt, aber mein Team hat mir über 90 Minuten Spaß gemacht«, zeigte sich Holger Wortmann mit der Leistung seiner Schützlinge einverstanden. Selbst als André Möller nach 64 Minuten die gelb/rote Karte sah und der dezimierte VfB Fichte zehn Minuten später auch noch auf den verletzten Jens Reitemeier verzichten musste, ging die Übersicht nicht verloren. »Die Verluste auf der Sechserposition haben wir durch eine erhöhte Laufbereitschaft aufgefangen«, freute sich der Coach über die gut funktionierende Teamarbeit.
Selbst als Rheines Kapitän Christoph Klein-Reesink nach 81 Minuten seine Eintracht in Führung brachte, blieb die Bielefelder Moral ungebrochen. »Die Mannschaft hat gekämpft und gerackert und ist dafür letztlich belohnt worden«, sahen sich Holger Wortmann und Sven Moning in ihrer Arbeit bestätigt. Der 1:1-Ausgleich durch Maik Götting in der Nachspielzeit war schließlich ein deutliches Indiz, dass sich die »Hüpker« schon über 90 Minuten quälen können. Schließlich wurde diese Tugend häufig genug auf der Kunststoffbahn des Stadions Rußheide geübt. Grinste ein vergnügter »Schinder« Holger Wortmann: »Ich hab`s ja immer gesagt. Wir müssen fitter sein, als die anderen.« Einziger Wermutstropfen: Nach einem Schlag auf den Mittelfuß und einem Pferdekuss steht Jens Reitemeier voraussichtlich dem Team am Sonntag gegen Schalke II nicht zur Verfügung.
Gut gespielt, aber 1:2 verloren: So lautete die Bilanz der Amateure des DSC Arminia. Trotz der Niederlage waren auch die beiden Coaches Igor Lazic und Michael Piwowarski mit den Abläufen in Emsdetten nicht unzufrieden. »Bis auf das frühe Gegentor in der ersten Minute und unsere schlechte Chancenverwertung gab es kaum etwas zu beanstanden«, erklärte Lazic. Die Mannschaft habe guten Fußball gespielt, sei zu 80 Prozent im Ballbesitz gewesen und habe sich auch nach Camaras Platzverweis nicht aus der Ruhe bringen lassen, sah er deutliche Fortschritte in der »Ausbildung«.
Als »merkwürdig« empfand der DSC-Trainer lediglich die Arbeit des Referees Ucka aus Herne. Zum einen sei das angebliche Foul an Nico Niemeier nie und nimmer ein Elfmeter gewesen. Zum anderen sei Momo Camara vor seinem »groben Foulspiel« mehrfach vom Gegner provoziert worden, ohne dass der Schiri eingriff. Schon aus diesem Grund nahm Lazic dem Senegalesen die mit dem Platzverweis bestrafte »Entgleisung« nicht übel. »Dumm gelaufen. Wir haben in diesen Szenen wieder Lehrgeld bezahlt«, stellte der DSC-Coach fest. Schon am Freitagabend hofft er in Lippstadt die verletzten Darius Duda und Furat Sansar einsetzen zu können. Sein Fazit: »Wir sind entwicklungsfähig.«

Artikel vom 09.08.2005