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Handwerker starten im Oktober durch

Mit Erweiterungsbau wird Altenheim St. Jacobistift den Bedürfnissen der Senioren gerecht

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Ein Herr im Blaumann verrät es bereits: »Noch habe ich Pause. Aber dann - im Oktober«, steht auf dem Schild, das eine als Bauarbeiter verkleidete Puppe im Foyer des Altenheims um den Hals trägt. In wenigen Wochen rollen am St. Jacobistift die Handwerker an, dann ist für den Herrn im Blaumann die gemütliche Zeit vorbei.

»Es haben immer so viele Bewohner, Angehörige und Besucher nachgefragt, wann die Bauarbeiten endlich starten«, erzählt Heimleiterin Silke Becker. »Deswegen haben wir uns zu diesem netten Hinweis entschieden.«
Ursprünglich sollten die Arbeiten für den Altenheim-Anbau im Mai oder Juni beginnen (das WESTFALEN-BLATT berichtete exklusiv). Schließlich liegt die Baugenehmigung des Kreises Gütersloh schon seit längerer Zeit vor. Aber: »Wir haben das Architekturbüro gewechselt, deswegen ist es zu Verzögerungen gekommen«, sagte Dirk Knepper von der Evangelischen Altenhilfe St. Jacobistift auf Anfrage. Dieser Wechsel betreffe allerdings nicht nur Werther, sondern alle Projekte der Berliner Graf Schwerin Forschungsgesellschaft.
Mit Hilfe des Anbaus soll das Altenheim zeitgemäßer werden. »Wir werden einen Großteil der Doppel- in Einzelzimmer umwandeln«, erklärt Silke Becker, dass man den Bedürfnissen der Bewohner noch gerechter werden will. »An der Anzahl der Plätze wird sich aber nichts ändern.«
Der neue Trakt soll auf der Fläche der alten Krankenhaus-Verwaltung links vom derzeitigen Eingangsbereich entstehen. Optisch soll er dem bestehenden Gebäude angepasst werden, ein Durchbruch im Erd- und Obergeschoss ist ebenfalls vorgesehen. Neben den Einzelzimmern, die mit jeweils einer Nasszelle ausgestattet werden, sollen ein Aufenthaltsraum, der auch als Esszimmer genutzt wird, und eine kleine Küche für die Bewohner entstehen. »Diese Aufteilung hat sich in unserem Haus, das es in dieser Form seit 1995 gibt, bewährt«, sagt Silke Becker.
Während für die 56 Bewohner derzeit 28 Einzelzimmer und 14 Doppelzimmer zur Verfügung stehen, wird es nach der Erweiterung 44 Einzel- und sechs Doppelzimmer geben. »Diese Entscheidung haben wir ganz bewusst getroffen«, betont die Heimleiterin. Für Ehepaare oder Menschen, die sich während ihres Heimaufenthaltes finden, seien Doppelzimmer genauso sinnvoll wie für Bettlägerige, die geistig noch fit sind und einen Zimmerpartner zur Unterhaltung wünschen.
Der Anbau erfordert auch eine Verlegung des Eingangsbereichs. Wer demnächst ins Seniorenheim möchte, muss den Fuß- und Radweg einige Meter weiter in Richtung Wellenpöhlen hinaufgehen. Zwei Zimmer werden dem neuen Eingang zum Opfer fallen.
Auch wenn den Bewohnern und dem Team des Altenheims bald Dreck und Lärm ins Haus stehen: »Wir freuen uns«, sagt Silke Becker. »Nur so können wir den Bedürfnissen unserer Bewohner gerecht werden, schließlich ist das hier ihr Zuhause.« Becker hofft, dass das Wetter mitspielt und im Sommer 2006 die Senioren in ihre neuen Zimmer einziehen können.

Artikel vom 09.08.2005