09.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Arminia ist »gerettet«

Das 2:5 reicht noch nicht für einen Abstiegsplatz

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Bielefeld (WB). Ein 2:5 ist eben auch nicht mehr, was es mal war. Es muss schon mehr passieren, um in der Bundesliga-Tabelle spontan nach dem ersten Saisonspiel auf einem Abstiegsplatz aufzukreuzen.

Obwohl die freigiebige Arminia-Mannschaft die neue Spielzeit in Bremen mit einem Tag des Offenen Tores begann, meldet sie vorübergehend die »Rettung«. Dies ist aber nicht nur der Eigenleistung zu verdanken, sondern auch einem hilfsbereiten Sportskameraden aus Leverkusen. Jerzy Krzynowek trieb die Bielefelder mit seinem 4:1 in Frankfurt freundlicherweise bis auf den viertletzten Platz voran.
Und wenn sich Bremen nach dem Schützenfest des ersten Spieltags über die Tabellenspitze freut, so darf in Ostwestfalen wenigstens Frohsinn darüber ausbrechen, auch mit dieser Packung noch gut genug für Position 15 zu sein. Das reicht doch! Na ja, es würde reichen. Aber leider rollt der Ball ja noch 2970 Minuten weiter. Irgendwann beginnt dann das große Zittern bei denen da unten.
Bis zu den Runden der Abrechnung bleibt noch eine Menge Zeit, Anfälle von Panik verbieten sich daher. Nürnberg, Mönchengladbach und Neuling Frankfurt haben es auch nicht besser gemacht. Und mit Duisburg, Mainz und vielleicht noch Kaiserslautern sollten sich die Arminen ebenfalls messen können. »Ich verliere lieber einmal richtig. Wir wissen jetzt gleich, worauf es ankommt«, bekannte Torhüter Mathias Hain, der dennoch der ärmste Kerl war im Weserstadion. Der Kapitän fand die Partie gar nicht patent: »Da kannst du jeden Torhüter fragen, die werden alle sagen, dass dies die schlimmsten Spiele sind. Wenn jeder Ball sitzt, bevor man überhaupt einen halten kann.«
An fünf Gegentreffer zum Saisonstart kann sich Hain im Verlauf seiner Profikarriere gar nicht erinnern. In der vergangenen Saison passierte es auch nur einmal, als der VfL Wolfsburg den arglosen Bielefeldern im Dezember reichlich Kugeln an den Weihnachtsbaum hängte. Damals waren die Arminen-Profis wohl in verfrühter Festtagsstimmung angereist.
Nur ein Ding weniger wurde dem DSC später zuhause vom HSV verpasst, der 4:3 gewann und am Samstag zurückkehrt. Ob wieder sieben Tore fallen wie gerade auch in Bremen? Die Bielefelder sollten sich dann aber für einen anderen Verteilerschlüssel stark machen.

Artikel vom 09.08.2005