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Ein Programm mit Ideen

Premiere: »FilmSchauPlätze NRW« im Brennerei-Hof Elmendorf

Gütersloh-Isselhorst (joz). Trotz wiederholter Regengüsse ließen sich die Besucher des »FilmSchauPlatz 2005« auf dem Brennerei-Hof Elmendorf die gute Laune nicht verderben. Das umfangreiche Rahmenprogramm zu dem preisgekrönten Film »Leaving Las Vegas« (1995) hätte auch zu Enttäuschungen keinen Anlass gegeben.

In die von den Mitarbeitern verteilten Regenponchos eingekleidet, hatten es sich die Zuschauer am Sonntag um 21.30 Uhr, pünktlich zum siebenminütigen Vorfilm »Dienstag«, mit Schirmen und warmen Decken gemütlich gemacht. Der sich anschließende Film »Leaving Las Vegas« mit Nicolas Cage, Elisabeth Shue und Julian Sands erfüllte das Areal mit seinen stimmungsvollen Bildern. Die schauspielerisch hervorragenden Leistungen des für dieses Alki-Drama mit dem Oscar ausgezeichneten Hauptdarstellers in der Rolle des Alkoholikers Ben wie der Hauptdarstellerin in der Rolle der Prostituierten Sera kamen auf der aufblasbaren Großleinwand eindrucksvoll zur Geltung.
»Wir haben einen schönen Ort gefunden«, sagte begeistert die extra aus Düsseldorf angereiste Anna Frantl, von der in diesem Jahr insgesamt 15 »FilmSchauPlätze« organisierenden Filmstiftung NRW. Sie fand zudem nur lobende Worte für die gute Zusammenarbeit mit der durch Nicola Peschke vertretenen Gütersloh Marketing GmbH. Letztere hatte den Ort ausfindig gemacht, wobei Kai Elmendorf vom Brennerei-Hof Elmendorf die Gastgeberrolle für diese besondere Kinonacht unter freiem Himmel gerne übernommen hatte.
Und mit welchem Elan! Die zwei Musikhochschulabsolventen aus Detmold, Timo Christian und Tobias Kokkelik, spielten ab 20 Uhr auf dem Knaake-Flügel Stücke von Chopin, Burgmüller, Brahms und Haydn. Zudem war in Übereinstimmung mit dem schönen Klang der Musik und dem 300 Jahre alten, historischen Stil des gesamten Anwesens für »Glanzlichter« des Abends, durch die Techniker des Gütersloher Stadttheaters gesorgt worden. Sie hatten die spezielle Atmosphäre durch Beleuchtung des Mauerwerks im Eingangsbereich sowie im hinteren durch blaues Licht akzentuierten Bereich des Hofes noch verstärken können.
Nicht zuletzt hat Kai Elmendorf zu diesem Abend wieder einmal bewiesen, dass er viele verschiedene Initiativen für dieses Ereignis zusammenführen konnte. In einer sehr informativen Ausstellung wurden Skizzen, Pläne und Entwürfe zu der zukünftigen Nutzung der nunmehr seit 2001 leer stehenden Gebäude der denkmalgeschützten ehemaligen Kornbrennerei gezeigt. Die Erdgeschosse der an der Haller Straße liegenden Gebäudekomplexe sollen nach umfangreichen Renovierungsarbeiten ab 2006 in zum Innenhof des Areals hinzeigende Ladenlokale umfunktioniert werden. »Wir wollen die Ladenflächen nicht an Großinvestoren veräußern, sondern die Lebensqualität des Ortes wahren. Das Konzept ist zukünftig angelegt, und den Brennerei-Hof soll es nicht nur seit 300 Jahren gegeben haben, sondern er soll auch noch zum Wohl aller Bürger in 300 Jahren florieren», war vom euphorischen Kai Elmendorf zu vernehmen.
»Die oberen Stockwerke werden in Büroflächen aufgeteilt, während der Zentralbau auf dem Hof in eine im gesamten Umkreis bekannt werdende Gastronomie mit sommerlichem Biergarten umgewandelt wird«, fuhr er fort. Ebenfalls sind auf dem gesamten Gelände Kinderspielplätze im künstlerischen Stil und eine Fußgängerzone mit Ein- und Ausgängen zum Dorfkern sowie zum Eingangsbereich von Isselhorst großzügig geplant, wobei auch nicht zuletzt eine neue Verbindung des Kirchplatzes zum Dorf entstehen soll. Ein fortlaufendes und viel versprechendes Kulturprogramm wird wie schon in der Vergangenheit mit Konzerten und Kunstausstellungen zu der gehobenen Lebensqualität der Isselhorster das seinige beitragen.

Artikel vom 09.08.2005